CDU-Personalien: Wer plant was auf dem Parteitag?
Die wichtigste Personalie auf dem CDU-Parteitag in Essen ist natürlich die Wahl von Angela Merkel. Sie soll erneut zur Parteichefin – und damit auch zur Kanzlerkandidatin – gewählt werden. Doch es stehen noch andere Personalentscheidungen an.
Angela Merkel
Merkel will sich in Essen genau an dem Ort erneut zur Bundesvorsitzenden der CDU wählen lassen, wo sie das Amt vor 16 Jahren und acht Monaten erstmals übernommen hatte. Elf Jahre ist sie Kanzlerin, und nie war der innerparteiliche Ärger so groß wie 2015 wegen der Flüchtlingskrise. Doch nun besteht kein Zweifel, dass die Delegierten die 62-Jährige wiederwählen werden, spannend ist nur, wie viel Prozent sie bekommt.
Julia Klöckner
Weiblich, jung und erfolgreich: Dieses Gesicht der CDU soll die 43-jährige rheinland-pfälzische Landeschefin zeigen. Doch nach ihrer zweiten verlorenen Landtagswahl und einer Spendenaffäre in ihrem Landesverband hat das Image der Hoffnungsträgerin, das ihr in den letzten Jahren zuverlässig Stimmrekorde auf Parteitagen bescherte, Kratzer bekommen. Klöckner will in Essen erneut für ein Burka-Verbot werben – und als Parteivize bestätigt werden.
Armin Laschet
Der gebürtige Aachener dürfte in Essen Heimvorteil genießen – und auf den Rückenwind für die Landtagswahl im Mai hoffen. Als Spitzenkandidat in Nordrhein-Westfalen soll der 55-Jährige die CDU im bevölkerungsreichsten Bundesland zurück an die Macht bringen. Deswegen dürfte ihm ein gutes Ergebnis bei der Wiederwahl zum Parteivize sicher sein.
Ursula von der Leyen
Sie gilt als die profilierteste unter den Merkel-Stellvertretern – und immer noch als Anwärterin für höhere Ämter. Allerdings gefällt die forsche Art und der spürbare Ehrgeiz der 58-Jährigen längst nicht jedem in der CDU. Vor zwei Jahren bekam sie das schlechteste Ergebnis der Parteivizes, auch sie tritt wieder an.
Thomas de Maizière
Der langjährige Getreue von Merkel soll ins Präsidium – die engste Parteiführung – aufrücken. Für den 62-jährigen Bundesinnenminister ist es eine Belohnung für seine Arbeit in der Flüchtlingskrise und bei der Terrorbekämpfung, für die CDU die Betonung ihres Profilthemas Innere Sicherheit. Die Personalie ist aber auch das Signal, dass der Dauer-Reservekanzler weiterhin für höchste Aufgaben in Frage kommt.
Monika Grütters
Auch die 54-jährige Staatsministerin für Kultur soll neu ins CDU-Präsidium aufrücken. Die eigentliche Aufgabe der geborenen Münsteranerin aber liegt künftig in Berlin: Sie soll den desolaten Landesverband nach der historischen Wahlpleite im September neu aufstellen.
Jens Spahn
Auf dem Parteitag vor zwei Jahren wagte er – und gewann. Mit einer Kampfkandidatur eroberte sich der 36-Jährige, ebenfalls ein Münsterländer, einen Platz im Präsidium. Sechs Monate später folgte der Aufstieg zum Staatssekretär im Bundesfinanzministerium. Der Mann mit der markanten Brille äußert sich zu vielen Themen – gerne in Talkshows und gerne kritisch zu Merkels Flüchtlingspolitik.
Henning Otte
Der 48-Jährige Niedersachse soll der erste gewählte Mitgliederbeauftragte im Bundesvorstand der CDU werden. Auf diesem neu geschaffenen Posten soll er helfen, den Mitgliederschwund zu stoppen. Bislang war die Verteidigungspolitik Ottes Schwerpunkt: Künftig wird Otte nicht nur deutsche Soldaten in Mali oder Afghanistan, sondern auch die 440.000 CDU-Mitglieder zwischen Rügen und Bodensee betreuen.
Katherina Reiche
Die ehemalige Staatssekretärin hatte vor knapp zwei Jahren mit ihrem Wechsel in die Wirtschaft für Stirnrunzeln gesorgt. Kurz bevor die Regierung die Einführung von Zwangspausen in solchen Fällen beschloss, ging Reiche zum Unternehmerverband VKU. Auch als Lobbyistin will sie im Parteivorstand bleiben. (afp)
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