Reporter-Zoff auf CNN: Wer ist schuld am MH 17 Abschuss? Medienkrieg von USA und Russland (VIDEO)
Reporter-Zoff, live auf Sendung! Am Mittwoch erlebten die Zuschauer des amerikanischen Senders CNN denkwürdige zehn Minuten, die symptomatisch für den Medienkrieg und die Emotionen sind, die rund um den Abschuss des Malaysia Airlines Fliegers MH 17 in der Ukraine toben.
Ein sachliches Gespräch zwischen CNN-Moderator Chris Cuomo und Peter Lavelle vom russischen Sender RT war schlicht unmöglich. Schon nach einundhalb Minuten hatten sich die beiden in der Wolle. Es ging um eine mögliche russische Mitschuld am Abschuss des Flugzeugs und diesbezügliche Vorverurteilungen Russlands durch die USA.
Nur in einem Punkt waren sich die Journalisten einig: Dass der Abschuss von MH 17 ein Verbrechen war. Und genau das emotionalisierte die beiden bis zur Unvernunft.
Das Video ihres Streits kann man auf Youtube sehen.
https://youtube.com/watch?v=92kG2tMBR40
RT-Reporter war schon die erste Frage zu dumm
„Warum hat Putin nicht scharf verurteilt, wie mit der Absturzstelle und der Würde der Opfer umgegangen wurde?“, war die erste Frage von Chris Cuomo, die bei Lavelle bereits implizierte, die USA würden die Ukraine als russische Provinz betrachten … Lavelle stellt daraufhin klar, das Putin doch keinen Einfluss darauf habe, was außerhalb seines Landes passiere. Und stellt sogleich eine Gegenfrage: „Warum stützten sich die USA in ihren Anschuldigungen auf Aussagen von Twitter und Youtube, während Russland doch schon am Montag seine Satellitendaten veröffentlicht und einen Beitrag geleistet hat, das Verbrechen juristisch aufzuklären?“
Die USA hätten „doch schon viele eigene geheimdienstliche Erkenntnisse mitgeteilt über eine mögliche Verwicklung von Russland mit den Separatisten“, versucht Cuomo darauf einzugehen.
„Über welche juristischen Beweise sprechen Sie? … Twitter?“, wirft Lavella ein.
„Da wurden doch Geheimdienst-Informationen zu veröffentlicht, nein, nicht Twitter (…) Da haben 298 Menschen ihr Leben verloren, ich denke, das ist nichts, worüber man einfach hinweggehen sollte …“, versucht Cuomo wieder die Oberhand zu gewinnen.
„Nato-Schiffe beobachten Russland mit Falkenaugen“
„Ich denke schon, dass das US-State Department oberflächlich damit umging“, redet währenddessen Lavella drauf los: „Wo sind die Beweise? Das was wir zur Aufklärung dieses Verbrechens brauchen? Das kommt aber nicht aus Washington. Sogar Geheimdienstleute sagen, sie haben keine Ahnung, wer der Schuldige ist und woher es [der Abschuss] kam. Die USA geben jährlich 100 Milliarden Dollar für globale Geheimdienst-Aktivitäten aus und kriegen nicht raus, wer es war? Das ist außerordentlich! Es gibt Nato-Schiffe im Schwarzen Meer, die die Ukraine mit Falkenaugen beobachten. Wo sind deren Daten? Die sollten mal ihre Daten zeigen. Vielleicht würde uns das weiterbringen und vielleicht auch bei der Lösung der Ukraine-Krise helfen.“
„Atmen sie durch, beruhigen sie sich, ich bin nicht hier, um mit Ihnen drüber zu debattieren, wer schuld ist“, so der CNN-Mann.
„Ich glaube, Sie leben in einem Parallel-Universum“
„Warum können die USA nicht einfach mal ihre Satellitendaten rausrücken und mit den russischen Vergleichen, ob es da Übereinstimmungen oder Unterschiede gibt?“, so der RT-Reporter. „Ich glaube, Sie leben in einem Parallel-Universum.“ Und später fügt er hinzu: „Fragen Sie mich intelligente Fragen …“
„Ich bin kein Repräsentant der USA, aber sie haben sich gerade wie ein Repräsentant Russlands verhalten“, rutscht es Cuomo kurz darauf heraus.
„Die US-Regierung hat offenbar keine Ahnung, wovon sie spricht, oder sie weiß was los ist, will aber nicht dass die Welt es erfährt,“ so Lavella im weiteren Verlauf des Gesprächs. „Die US-Regierung hat Russland bereits verurteilt, bevor die Leichen vom Boden aufgehoben wurden. Was für eine Art von Logik ist das?“
Separatisten „keine Marionetten“
„Sie sind davon besessen, Russland von jeglicher Schuld reinzuwaschen“, so der CNN-Mann. „Das ist Ihre Meinung, aber kein Fakt“, antwortet Lavella darauf.
Es sei sehr schwierig zu bestimmen, wieviel Einfluss Russland tatsächlich auf die pro-russischen Separatisten habe: „Sie sprechen den Menschen in der Ostukraine ihr Selbstbestimmtheit ab. Sie denken, dass sind nur Marionetten von Russland, aber das ist einfach nicht wahr.“
Das hatte der US-Reporter vor Ort erlebt
Interessant ist der anschließende Abschnitt, in dem der CNN-Moderator seine Emotionalität damit rechtfertigt, dass er die Situation vor Ort mit eigenen Augen gesehen hat und auch den selbsternannten Premier der Separatisten getroffen habe.
Das berichtet Cuomo über das Treffen:
„Ich saß mit ihm da und fragte ihn:
‚Es gibt da einen Verdacht, dass Russland euch und euren Streitkräften hilft, in dem sie euch trainieren und euch Waffen geben, möglicherweise auch die, mit der das Flugzeug abgeschossen wurde. Ist das wahr?‘
Und wissen Sie, was er da gesagt hat:
‚Diese Frage werde ich nicht beantworten, fragen Sie Russland!‘.
‚Aber Sie sind doch der Premierminister‘, sagte ich. ‚Sie behaupten doch, dass Sie hier zuständig sind. Also, helfen die [Russen] Ihnen, oder sind Sie hier der Boss?‘ Und er sagte nur: ‚Das beantworte ich nicht.‘ “
(Quelle: CNN / rf)
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