Rekordwert an schwerkranken COVID-19-Patienten – 80 Prozent davon geimpft
Israel meldet derzeit einen neuen Höchstwert an Corona-Schwerkranken in ihren Kliniken. Das Gesundheitsministerium teilte am Sonntag mit, dass 1.263 schwer an COVID-19 erkrankte Patienten in Krankenhäusern behandelt werden. So viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Der Leiter der Coronavirus-Station des Ichilov-Krankenhauses, Professor Yaakov Jerris, klärt gegenüber dem Fernsehsender „Channel 13 News“ über die Situation vor Ort auf.
Bisher kam Israel relativ gut durch die Corona-Pandemie. Das Land galt in Sachen Impfung seit Zulassung der Impfstoffe immer schon als Vorreiter. Seit Dezember läuft bereits die vierte Impfrunde. Daher ist es verwunderlich, dass nun so viele schwere Verläufe festgestellt werden.
Sorgt die derzeit dominierende Omikron-Variante doch für schwerere Verläufe, obwohl bisher überall von meist leichten Verläufen berichtet wurde? Laut Professor Jerris ist das nicht der Grund.
Fast 80 Prozent der Patienten sind 3-mal geimpft
Wie auf „Israel National News“ berichtet wird, musste Yaakov Jerris feststellen, dass die große Mehrheit der COVID-Patienten in den israelischen Krankenhäusern nicht aus ungeimpften, sondern aus mehrfach geimpften bestehe. „Im Moment sind die meisten unserer schweren Fälle geimpft. Sie haben mindestens drei Injektionen erhalten. Zwischen 70 und 80 Prozent der schweren Fälle sind geimpft“, so Jerris.
Demnach hätte der Impfstoff für den Professor also keine ausschlaggebende Bedeutung für eine Vermeidung von schweren Erkrankungen. Entsprechend seien nur 20 bis 25 Prozent der israelischen Patienten ungeimpft.
🇮🇱📢 ‚80% of serious COVID cases are fully vaccinated‘ says Ichilov hospital director. Vaccine has „no significance regarding severe illness,“ says Prof. Yaakov Jerris, on channel 13 news, 2 days ago.
As they say: “It’s for your health”. https://t.co/KFy2E9RcQt#HoldTheLine pic.twitter.com/cUt9aKYk6M
— Efrat Fenigson (@efenigson) February 5, 2022
Definition erzeugt die Rekordzahl
Außerdem stellte Jerris einige Unklarheiten bei der Meldung von COVID-19-Fällen richtig. Auf einer Kabinettssitzung am Sonntag sagte der Stationsleiter den Ministern: „Die Definition, ab wann ein Patient als ’schwer erkrankt‘ gilt, ist problematisch.“
Demnach hätte ein Patient mit einer chronischen Lungenerkrankung beispielsweise schon immer, auch lange vor Corona, einen niedrigen Sauerstoffgehalt. Wenn er aber jetzt positiv auf das Coronavirus getestet wurde, würde ihn das technisch gesehen zu einem ’schweren Coronavirus-Patienten‘ machen. Allerdings sei das laut Jerris nicht korrekt. Der Patient befände sich nur deshalb in einem ‚ernsten Zustand‘, weil er bereits eine schwere Grunderkrankung habe. (mf)
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