„Unsere Kapazitäten bei Personal und Beatmungsgeräten sind praktisch erschöpft“
Bulgarien könnte bei der Behandlung von Covid-19-Patienten schon bald auf Hilfe aus dem Ausland angewiesen sein. Falls es nicht gelinge, die Infektionsrate in zehn bis 15 Tagen in den Griff zu bekommen, werde es „enorme Probleme“ geben, sagte der bulgarische Gesundheitsminister Stoytscho Kazarow dem Fernsehsender Nowa am Samstag. Es gebe bereits Gespräche mit der EU. Das Nachbarland Rumänien führt wegen der erneut steigenden Corona-Infektionszahlen ab Montag neue Beschränkungen ein.
„Unsere Kapazitäten bei Personal und Beatmungsgeräten sind praktisch erschöpft“, sagte Kazarow. „Wir werden um Hilfe aus dem Ausland bitten müssen.“ Die Regierung sei bereits mit der EU im Gespräch über die mögliche Verlegung von Patienten in andere Länder.
Das Land steckt derzeit mitten in einer vierten Corona-Welle. Bulgarien weist mit fast 23.000 Toten in Zusammenhang mit dem Virus eine der höchsten Todesraten weltweit auf. Gleichzeitig hat es eine der niedrigsten Impfraten der EU – nur 24 Prozent der Bulgaren sind vollständig geimpft.
Die Bundesregierung hatte Bulgarien am Freitag neu als Corona-Hochrisikogebiet eingestuft. Als Hochrisikogebiete werden Länder oder Regionen eingestuft, in denen wegen einer hohen Rate an Corona-Fällen ein besonders hohes Infektionsrisiko angenommen wird.
In Rumänien gilt, wegen der erneut steigenden Corona-Zahlen, ab Montag eine landesweite Maskenpflicht, größere Veranstaltungen wie Hochzeiten und Konferenzen werden einen Monat lang verboten.
Für den Besuch von Fitnessstudios, Einkaufszentren und Restaurants ist ein Gesundheitspass erforderlich – eine Ausnahme gilt für Gottesdienste. Für Ungeimpfte wird eine Ausgangssperre ab 22.00 Uhr verhängt. (afp/oz)
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