Referendum der irakischen Kurden? – Türkei warnt vor „Bürgerkrieg“ im Irak
Das geplante Referendum über die Unabhängigkeit des irakischen Kurdengebiets könne zu einem „Bürgerkrieg“ im Irak führen, warnt die Türkei. „In diesem Land, das so viele Probleme hat, könnte ein Unabhängigkeitsreferendum die Situation noch verschlimmern“, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu dem Sender TRT Haber am Mittwoch. „Es könnte sogar zu einem Bürgerkrieg führen.“
Die Äußerungen sind die bisher schärfste Kritik Ankaras an der für den 25. September geplanten Abstimmung. Die Türkei unterhält gute Beziehungen zur Regionalregierung des kurdischen Autonomiegebiets im Nordirak, doch sieht sie deren Streben nach Unabhängigkeit kritisch. Ankara befürchtet, dass dies die eigene kurdische Minderheit in der Forderung nach Autonomie oder Unabhängigkeit ermutigt.
Am Dienstag hatte bereits der türkische Regierungssprecher Bekir Bozdag gewarnt, dass das Unabhängigkeitsreferendum gegen die irakische Verfassung verstoße, und „zur Instabilität in der Region beitragen“ werde. Die Zentralregierung in Bagdad lehnt die Abstimmung vehement ab. Es gibt wenig Zweifel, dass das Referendum mit „Ja“ ausgehen würde, sollte es tatsächlich stattfinden. Allerdings wäre es rechtlich nicht bindend.
Außer im Irak gibt es große kurdische Minderheiten in der Türkei, in Syrien und im Iran. In allen Ländern fordern die Kurden seit Jahrzehnten mehr Rechte, Autonomie und Unabhängigkeit. Im Südosten der Türkei kämpft die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) seit 1984 mit Gewalt gegen den türkischen Staat. In Nordsyrien haben die Kurden zuletzt ihren Einfluss deutlich ausgeweitet, was in Ankara für Unruhe sorgt. (afp)
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