Red Bulls Ausstiegsgefahr scheint gebannt
Teamchef Christian Horner gab sich vor dem Jubiläum des ehemaligen Arbeitgebers von Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel jedenfalls eher optimistisch.
„Noch ist nichts fix, es gibt aber eine Menge Gespräche im Hintergrund und ich hoffe, dass wir ziemlich bald eine Lösung gefunden haben.“ Auch Fahrer Daniel Ricciardo zeigte sich „zuversichtlich, dass wir wieder da sein werden“.
Der Formel 1 bleibt vermutlich also ein Riesenproblem erspart. Ein Ausstieg von Red Bull und dem Schwesterteam Toro Rosso hätte das Feld merklich zusammenschrumpfen lassen. Das künftige US-Team Haas hätte den schmerzlichen Verlust zwar etwas gelindert. Wenn aber ein viermaliger Fahrer- und Konstrukteursweltmeister-Rennstall mit seinem Farm-Team auf einmal die Ausfahrt nimmt, hätte das dem Image der ohnehin unter Wahrnehmungsproblemen in der Öffentlichkeit leidenden Motorsport-Königsklasse weiter geschadet.
Aber wie sieht die Lösung von Red Bull aus, nachdem das Team durch Horner, Motorsportberater Helmut Marko und Besitzer Dietrich Mateschitz in den vergangenen Wochen immer wieder mit dem Ausstieg drohte? Kernfrage ist der Antrieb. Mercedes hat seit einiger Zeit abgewunken. Kommt der Motor nun also von Ferrari, von Honda oder womöglich weiterhin von Renault? Oder doch irgendwann von VW? Horner verriet es nicht.
Allen voran hatte auch er seit einiger Zeit kaum ein gutes Haar an dem ehemaligen Erfolgmitgaranten Renault gelassen. In Zeiten des Misserfolgs nach der Umstellung auf die Turbomotoren zur Saison 2014 offenbarten die Verantwortlichen von Red Bull aber ihren wahren Antrieb. Ihre Drohung: Bekommt das Team keinen Motor, mit dem es vorne mitfahren kann, steigt es aus. Sicherlich eine bemerkenswerte Einstellung von Sportlichkeit.
Als Horner nun vor dem Großen Preis der USA in Austin auf einen möglicherweise verheerenden Fehler angesprochen wurde, vorzeitig mit Renault gebrochen zu haben, fabulierte der mehrfache Weltmeister-Teamchef von vergangenen Zeiten, von Flavio Briatore und einer von Beginn an unkonventionellen Partnerschaft. Von Seiten der Franzosen wurde längst mangelnde PR in den Jahren des Erfolgs, aber die medienwirksame Kritik an dem Hersteller in den Zeiten des Misserfolgs beklagt.
Fragen, ob Horner womöglich selbst wie einst Ross Brawn das Honda-Team nun Red Bull übernehmen könnte, wich der 41-Jährige eher aus. Auch im Fall des deutschen Autobauers VW, der Einstiegsabsichten bislang immer dementiert oder aber nicht kommentiert hatte, überwogen nur die Andeutungen. „Bei ihren derzeitigen Angelegenheiten ist die Formel 1 wahrscheinlich das letzte, was sie im Kopf haben“, meinte Horner. Es gebe so viele Spekulationen und Vermutungen derzeit. „In dem Moment, in dem es feststeht, wird alles ganz klar sein“, prophezeite Horner.
(dpa)
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