„Rache bis zum Sturz des Regimes“: Tausende Libanesen demonstrieren in Beirut gegen Regierung

Tausende Menschen haben nach den verheerenden Explosionen in Beirut am Samstag im Stadtzentrum gegen die Regierung demonstriert. Sicherheitskräfte versuchten einige Protestierende, die auf dem Weg zum Parlament waren, zurückzudrängen.
Titelbild
Anti-Regierungsprotest in Beirut.Foto: STR/AFP via Getty Images
Epoch Times8. August 2020

Nach den verheerenden Explosionen in Beirut haben in der libanesischen Hauptstadt tausende Menschen gegen die Regierung demonstriert. Sicherheitskräfte versuchten die Demonstranten auf dem Weg zum Parlamentsgebäude zurückzudrängen, die Polizei setzte Tränengas gegen Steinewerfer ein. Die Zahl der bei dem Explosionsunglück Verletzten stieg derweil auf mehr als 6000.

„Rache, Rache bis zum Sturz des Regimes“, skandierten die Demonstranten. Trotz der angespannten Stimmung blieben die Proteste jedoch zunächt relativ friedlich.

Viele Libanesen, die der politischen Elite schon seit langem Korruption und Unfähigkeit vorwerfen, machen die Regierung nun für die verheerenden Explosionen am Dienstag mit mehr als 150 Todesopfern verantwortlich. Sie sehen darin einen Beleg für das Versagen der Regierung. Der Libanon steckt schon seit Jahren in einer schweren Wirtschafts- und Währungskrise, die durch die Corona-Pandemie noch verschärft wurde.

Die Zahl der Todesopfer stieg am Samstag nach Angaben des Gesundheitsministeriums auf 158, die der Verletzten auf mehr als 6000. Das Ministerium korrigierte zudem die Zahl der Vermissten auf 21. Zuvor war von 60 Menschen die Rede gewesen, die noch vermisst würden.

Am Dienstag hatten zwei gewaltige Explosionen den Hafen von Beirut erschüttert. Nach Regierungsangaben waren 2750 Tonnen Ammoniumnitrat explodiert, die jahrelang ungesichert in einer Halle im Hafen lagerten. Die Ursache der Explosionen ist noch unklar. 21 mutmaßliche Verantwortliche wurden festgenommen. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion