Putin: Waffenlieferungen sind „in gewisser Weise“ Kriegsbeteiligung

Wegen Waffenlieferungen an Kiew hat Russlands Präsident den NATO-Mitgliedstaaten eine Beteiligung am Ukraine-Konflikt vorgeworfen.
Titelbild
Der russische Präsident Wladimir Putin in Moskau am 22. Dezember 2022.Foto: SERGEI GUNEYEV/SPUTNIK/AFP via Getty Images
Epoch Times26. Februar 2023

„Sie schicken Waffen im Wert von mehreren zehn Milliarden Dollar in die Ukraine. Das ist wirklich eine Beteiligung“, sagte Putin in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit dem Sender Rossija-1. Wegen ihrer Waffenlieferungen an Kiew wirft Russlands Präsident Wladimir Putin den NATO-Mitgliedstaaten eine „Beteiligung“ am Ukraine-Konflikt vor.

„Das bedeutet, dass sie sich, wenn auch indirekt, an den Verbrechen des Kiewer Regimes beteiligen.“ Der Westen trage damit eine „Mitschuld am Beschuss von Wohngebieten“, behauptete Putin. Westliche Politiker hatten diese Sicht mehrfach zurückgewiesen.

Putin sagte, die westlichen Länder hätten „ein einziges Ziel – die Zerstörung der ehemaligen Sowjetunion und ihres wichtigsten Teils, der russischen Föderation“. Nur dann „werden sie uns vielleicht in der sogenannten Familie der zivilisierten Völker akzeptieren, aber nur getrennt, jeder Teil für sich“. Das wichtigste für einen Sieg Russlands wiederum sei die „Einheit des Volkes“, betonte der 70-Jährige.

In dem Interview wiederholte Putin auch seine Forderung nach einer multipolaren Welt. Er habe „keine Zweifel“, dass dies geschehen würde. „Wogegen sind wir? Dagegen, dass diese neue Welt, die sich gerade herausbildet, nur im Interesse eines einzigen Landes aufgebaut wird, den Vereinigten Staaten“, sagte der russische Präsident. „Nun, wo ihre Versuche, die Welt nach dem Fall der Sowjetunion nach ihren Vorstellungen umzugestalten, zu dieser Situation geführt haben, sind wir gezwungen, zu reagieren.“

Mit Blick auf die Aussetzung des Atom-Abrüstungsvertrags „New Start“ sprach der russische Präsident zudem die Warnung aus, dass man die Atomwaffen-Fähigkeit der Nato berücksichtigen werde. „Unter den heutigen Bedingungen, da alle führenden Nato-Länder unsere strategische Niederlage als ihr Hauptziel verkündet haben, um unser Volk leiden zu lassen, wie können wir in diesem Umfeld ihr nukleares Potenzial nicht in Betracht ziehen?“, so Putin.

Das russische Staatsoberhaupt hatte dem Westen schon in der Vergangenheit wiederholt vorgeworfen, selbst für den Angriff Russlands auf die Ukraine verantwortlich zu sein. Die westlichen Verbündeten wiederum werten die Invasion als nicht gerechtfertigten Angriffskrieg und unterstützen die Ukraine mit der Lieferung von Waffen.

Das Gespräch war am Donnerstag am Rande eines patriotischen Konzerts in Moskau geführt worden. Es fand am Vorabend des ersten Jahrestages des Beginns der russischen Offensive in der Ukraine statt. (AFP/dpa/dts/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion