Putin „tief bestürzt“ über Tod des russischen UN-Botschafters Tschurkin
Russlands UN-Botschafter Witali Tschurkin ist tot. Der Diplomat starb am Montag überraschend an seinem Arbeitsplatz in New York, wie das Außenministerium in Moskau mitteilte. Angaben zur Todesursache machte das Ministerium zunächst nicht. Tschurkin starb genau einen Tag vor seinem 65. Geburtstag.
Russlands Präsident Putin war „tief bestürzt“ über die Todesnachricht, berichtete Reuters. Laut dem Sprecher der russischen Botschaft in den USA wird eine Herzattacke als Todesursache vermutet, jedoch gebe es dazu noch kein offizielles Statement, berichtete der US-Fernsehsender CBS News .
Tschurkin hatte Russland seit 2006 bei den Vereinten Nationen und im UN-Sicherheitsrat vertreten, wo das Land einen ständigen Sitz hat. Er brachte bereits eine langjährige Erfahrung im diplomatischen Dienst mit. Tschurkin arbeitete unter anderem im Außenministerium in Moskau, war Gesandter in Ex-Jugoslawien, Botschafter in Belgien und beim Kooperationsrat zwischen Russland und der Nato sowie Botschafter in Kanada. Er hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.
Die Vereinten Nationen seien „schockiert“ über den plötzlichen Tod, zitiert die Nachrichtenagentur Tass einen Vertreter des Uno-Generalsekretärs Antonio Guterres laut „Spiegel Online.“
Gehäufte Todesfälle seit Aleppo-Übernahme
Tschurkin ist ein weiterer plötzlicher Todesfall in hochrangigen russischen Kreisen, seit der Übernahme Ost-Aleppos durch die syrische Regierungsarmee und deren Verbündeter im Dezember 2016.
Tschurkin war wegen seiner Streitbarkeit gefürchtet, die zuweilen in Medienberichten Erwähnung fand.
Im Oktober zum Beispiel hatte es Streit gegeben, weil Russland eine Resolution zur Lage in Aleppo blockierte und deshalb von London scharf kritisiert wurde. Tschurkin antwortete auf den Ruf eines britischen Vertreters, der gefordert hatte „Hören Sie sofort (mit den Luftangriffen) auf: „Hören SIE auf, Gesindel in der ganzen Welt zu unterstützen — Extremisten, Terroristen und alle anderen, die die Lage in diesem oder jenem Land aufschaukeln. Hören Sie auf, sich in die Angelegenheiten souveräner Staaten einzumischen. Lassen Sie diese koloniale Gewohnheiten, lassen Sie die Welt in Ruhe.“ (Übersetzung des Zitats von „Sputnik“.)
Siehe auch:
Russischer Öl-Manager und Geheimdienstgeneral stirbt in Moskau
Russischer Top-Diplomat sirbt mysteriös in Griechenland
(afp/rf)
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