Putin spricht von Frieden, Scholz von Partnerschaft – so reagiert die Welt auf Trump 2.0
Die Amtseinführung von Donald Trump als 47. Präsident der USA am Montag, 20.1., hat auf internationaler Ebene eine Vielzahl an Reaktionen ausgelöst. Mit der zweiten Präsidentschaft des Unternehmers, der 2015 als Quereinsteiger in die Politik gekommen war, verbindet sich eine Vielzahl an Hoffnungen und Erwartungen.
Scholz und Starmer unter den ersten Gratulanten
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz verband mit seinem Glückwunsch die Feststellung, dass die USA der engste Verbündete Deutschlands seien. Ein gutes transatlantisches Verhältnis sei das Ziel der Politik in Berlin. Scholz brachte auch die EU ins Spiel, die „mit 27 Mitgliedern und mehr als 400 Millionen Menschen eine starke Gemeinschaft“ sei.
Heute tritt Präsident Trump sein Amt an. Glückwunsch! Die USA sind unser engster Verbündeter und ein gutes transatlantisches Verhältnis ist stets Ziel unserer Politik. Als EU mit 27 Mitgliedern und mehr als 400 Millionen Menschen sind wir eine starke Gemeinschaft. #EUUS 🇪🇺🇺🇸
— Bundeskanzler Olaf Scholz (@Bundeskanzler) January 20, 2025
Namens des Vereinigten Königreichs gratulierte Premierminister Keir Starmer. Er wies auf die gemeinsame Geschichte hin und zeigte sich zuversichtlich, dass „die besondere Beziehung zwischen dem Vereinigten Königreich und den USA auch in den kommenden Jahren weiter erblühen wird“.
On behalf of the United Kingdom, I send my warmest congratulations to President @realDonaldTrump on his inauguration as the forty-seventh President of the United States.
The special relationship between the UK and the US will continue to flourish for years to come. pic.twitter.com/WwD39axdOS
— Keir Starmer (@Keir_Starmer) January 20, 2025
Putin will mit Trump über Frieden in der Ukraine und neue Sicherheitsarchitektur reden
Große Hoffnungen auf einen Neuanfang und vor allem auf Frieden in der Ukraine weckt die Amtseinführung von Donald Trump bei allen, die eine weitere Eskalation des Krieges befürchten. Der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, gratulierte Donald Trump ebenfalls schon am Tag der Amtseinführung.
Er äußerte, erwartungsvoll auf die geplanten Gespräche über den Ukrainekrieg zu blicken. Er gab dabei seiner Hoffnung Ausdruck, dass diese zu mehr als einem bloßen Waffenstillstand führen würden. Während eines Treffens mit seinem Sicherheits- und Verteidigungsrat äußerte Putin:
„Moskau ist offen für einen Dialog mit den Vereinigten Staaten, der auf einer gleichen und von gegenseitigem Respekt geprägten Basis gegründet ist.“
Der Kreml begrüßte die Erklärungen Trumps, den Krieg in der Ukraine schnell beenden und einen Dritten Weltkrieg verhindern zu wollen. Der neue US-Präsident hatte mehrfach betont, die direkte Kommunikation zwischen beiden Ländern wiederherstellen zu wollen. Putin möchte mit Trump nicht allein über ein Ende des Ukrainekrieges, sondern über ein weites Feld an Themen sprechen. Diese sollen auch die atomare Rüstung und eine dauerhafte neue Sicherheitsagentur umfassen.
Milei und Meloni posten Glückwünsche vom Ort der Amtseinführung
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán äußerte in seiner Glückwunschadresse an Trump, dass nun auch „auf Brüssel die Sonne in einer anderen Weise scheint“. Für die „Patrioten Europas“ bedeute die neuerliche Präsidentschaft Trump Rückenwind.
Bereits am Samstag hatte Orbán auf X erklärt, dass der Sieg von Donald Trump eine „deutliche Niederlage für das gesamte Soros-Netzwerk“ sei. 2025 werde das Ausgangsjahr für eine „Beseitigung des Einflusses“, den dieses auf Brüssel und Europa ausübe. Der bekannte US-Milliardär und Philanthrop hat ungarische Wurzeln. Nach dem Ende des Kalten Krieges hatte er hohe Geldsummen in die Errichtung von Bildungsstätten und den Aufbau von Nichtregierungsorganisation in Ungarn investiert.
Congratulations to President @realDonaldTrump on his inauguration as the 47th President of the United States of America!
Now it’s our turn to shine! It’s our turn to occupy Brussels! pic.twitter.com/PyhfyoyTrP
— Orbán Viktor (@PM_ViktorOrban) January 20, 2025
Argentiniens Präsident Javier Milei, der gemeinsam mit Italiens Premierministerin Giorgia Meloni die Amtseinführung von Donald Trump vor Ort verfolgte, postete auf X eine Botschaft „MAGA – Make America and Argentina great again“.
— Javier Milei (@JMileiElecto) January 20, 2025
Bereits zuvor hatte er ein Bild gepostet, das ihn mit Meloni während der Zeremonie zeigte. Dieses versah er mit seinem Wahlspruch: „Viva la libertad, carajo!“ Meloni war in ihrer Grußbotschaft etwas ausführlicher und schrieb:
„Ich bin zuversichtlich, dass die Freundschaft zwischen unseren Nationen und die Werte, die uns vereinen, die Partnerschaft zwischen Italien und den USA weiter stärken werden. Wir werden die globalen Herausforderungen gemeinsam angehen und eine Zukunft in Wohlstand und Sicherheit für unsere Völker aufbauen.“
Auguri di buon lavoro al Presidente @realDonaldTrump per l’inizio del suo nuovo mandato alla guida degli Stati Uniti d’America. Sono certa che l’amicizia tra le nostre Nazioni e i valori che ci uniscono continueranno a rafforzare la collaborazione tra Italia e USA, affrontando… pic.twitter.com/sPvUmNK2jH
— Giorgia Meloni (@GiorgiaMeloni) January 20, 2025
Glückwünsche kommen auch von der syrischen Übergangsregierung
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan beglückwünschte Trump in einer Pressekonferenz gemeinsam mit dem slowakischen Premierminister Robert Fico. Dieser ist zurzeit zu Besuch in Ankara. In seiner Erklärung äußerte Erdoğan, „unsere Freundschaft aus der ersten Amtszeit bleibt sehr wichtig für uns“. Man werde sich weiterhin gemeinsam engagieren.
Erdoğan würdigte auch die Entschlossenheit Trumps, Frieden in der Ukraine zu erreichen. Die Türkei sei bereit, daran „in jeder erforderlichen Art und Weise“ mitzuwirken, denn „wir stehen entschlossen auf der Seite des Friedens“. Dieser sei „der einzige Weg voran“.
Auch die Übergangsregierung in Syrien übermittelte Trump Glückwünsche. Namens des De-facto-Machthabers Ahmed al-Scharaa hieß es, man sei zuversichtlich, dass Trump der Führer sei, der „Frieden in den Mittleren Osten und Stabilität in die Region“ bringen könne. Man freue sich darauf, „die Beziehungen zwischen unseren Nationen auf der Grundlage von Dialog und Verständigung zu verbessern“.
Der Anführer der in Syrien erfolgreichen Rebellen wurde bis vor kurzem in den USA noch per Steckbrief gesucht. Er war während der 2000er Jahre einer der führenden Köpfe von Al-Kaida in der Zeit der Aufstände gegen die US-Militäradministration im Irak. Mittlerweile verfolgt er einen moderaten Kurs.
Statement by the New Administration of Syria congratulating President Donald J. Trump on his inauguration pic.twitter.com/U3kB6PJsJo
— محمد الفيصل || M . faisal (@mhmdfaisel) January 20, 2025
Netanjahu erinnert an Meilensteine der ersten Trump-Amtszeit
Israels Präsident Benjamin Netanjahu erinnerte in seiner Glückwunschbotschaft an die enge Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern in der ersten Amtszeit Trumps. Dieser habe das von Israel als gefährlich wahrgenommene Atomabkommen mit dem Iran aufgekündigt, Jerusalem als Hauptstadt und die Souveränität des Landes über den Golan anerkannt. Er sei sich sicher, so Netanjahu, „dass unsere besten Tage noch vor uns liegen“.
Congratulations President Trump!
Sara and I send our warmest wishes to you, Melania and the American people on your second inauguration as President of the United States. 🇮🇱🇺🇸@realDonaldTrump pic.twitter.com/AMlTQFRMMP
— Benjamin Netanyahu – בנימין נתניהו (@netanyahu) January 20, 2025
Namens des Königreichs Saudi-Arabien äußerte Botschafterin Reema Bandar Al-Saud auf X:
„Die Beziehung zwischen unseren beiden Ländern ist historisch. Wir freuen uns darauf, unsere gemeinsame Arbeit fortzusetzen zum Nutzen unserer Völker, der Region und der Welt.“
As our two nations celebrate 80 years of friendship, it was my honor to convey our leadership’s heartfelt congratulations on behalf of the Kingdom of Saudi Arabia to President @realDonaldTrump and the American people on his inauguration. The relationship between our two countries… pic.twitter.com/glUe5hxrk0
— Reema Bandar Al-Saud (@rbalsaud) January 20, 2025
Auch von den Verbündeten der USA im Indopazifik kamen Glückwünsche. Der Präsident der Philippinen, Ferdinand „Bongbong“ Marcos, beglückwünschte die Amerikaner auf X zu einem „weiteren friedlichen Machtübergang in ihrer fast 250-jährigen Geschichte. Er freue sich auf eine enge Zusammenarbeit mit Trump und dessen Administration und fügte hinzu:
„Die starke und dauerhafte Allianz zwischen den Philippinen und den USA wird weiterhin unsere gemeinsame Vision von Wohlstand und Sicherheit in der Region aufrechterhalten.“
Congratulations to POTUS @realdonaldtrump and to the American people on another peaceful transfer of power in their Nation’s nearly 250-year history. I look forward to working closely with you and your Administration.
The strong and lasting PH-US alliance will continue to…
— Bongbong Marcos (@bongbongmarcos) January 21, 2025
Lindner warnt vor „Überheblichkeit und moralischen Belehrungen“ aus Deutschland
Auch aus den Parteien kamen in Deutschland einige Stellungnahmen zur Amtseinführung von Donald Trump. FDP-Chef Christian Lindner erklärte in einer ersten Stellungnahme, Deutschland müsse jetzt „viel investieren, um das deutsch-amerikanische Verhältnis wieder zu kitten“. Er warf insbesondere dem Auswärtigen Amt und der SPD vor, durch abschätzige Posts im Wahlkampf die bilateralen Beziehungen belastet zu haben.
Man müsse sich um neue diplomatische Zugänge bemühen, „ohne Überheblichkeit und ohne die moralischen Belehrungen, die es aus Deutschland oft gibt“. Darüber hinaus müsse man wirtschaftlich wieder stark werden, um vom US-Präsidenten ernstgenommen zu werden. Lindner plädierte für einen neuen Anlauf zu einem transatlantischen Freihandelsabkommen. In den 2010er Jahren war der Anlauf, das sogenannte TTIP in Kraft zu setzen, gescheitert.
Donald Trump ist im Amt. Für die deutsche Politik hat das zwei Konsequenzen. CL pic.twitter.com/bpx6Zjs53n
— Christian Lindner (@c_lindner) January 20, 2025
Der AfD-Europapolitiker Maximilian Krah äußerte die Erwartung, dass die neuerliche Präsidentschaft des Republikaners eine neue Dynamik in die Politik bringe. Das „bisherige Politikmodell eines Mikromanagements akuter Sachfragen ohne strategischen Blick“ habe sich damit erledigt.
Mit Trump ändert sich die Politik grundlegend: in der Ästhetik, dem Tempo und den Inhalten. Wer da nicht mithalten kann, wirkt jetzt schon verstaubt. Politik heißt nun, Entwicklungen zu antizipieren und die Lösungen für Herausforderungen zu präsentieren, die sich erst ergeben…
— Dr. Maximilian Krah MdEP (@KrahMax) January 20, 2025
Mit Trump ändert sich die Politik grundlegend: in der Ästhetik, dem Tempo und den Inhalten. Wer da nicht mithalten kann, wirkt jetzt schon verstaubt. Politik heißt nun, Entwicklungen zu antizipieren und die Lösungen für Herausforderungen zu präsentieren, die sich erst ergeben werden. Das bisherige Politikmodell eines Mikromanagements akuter Sachfragen ohne strategischen Blick ist durch die enorme Tempoverschärfung aus den USA erledigt.
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