Putin sieht in Nato-Raketenabwehr weltweite Bedrohung

Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Aufbau des Nato-Raketenschutzschirms als weltweite Bedrohung kritisiert. Putin zufolge sind es keine Verteidigungssysteme, sondern „ein Teil des strategischen Nuklearpotentials der USA, der an die Peripherie verlegt wird.“
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Der russische Präsident Wladimir Putin bei einem Treffen in Sochi, 6. Mai 2016Foto: PAVEL GOLOVKIN/AFP/Getty Images
Epoch Times14. Mai 2016

„Das sind offensichtlich erste Schritte der USA, das strategische Gleichgewicht der Kräfte zu stören“, sagte Putin der Agentur Tass zufolge.

Deshalb müsse nun von Seiten Russlands alles unternommen werden, um die Balance der Kräfte zu sichern. „Das ist die verlässlichste Garantie, dass es nicht zu einem großen militärischen Konflikt kommt.“

In einer Sitzung zur Entwicklung des Militär in Russland sagte er weiterhin: „Sie können mittels Möglichkeiten in internationalen Medien noch Menschen im Westen in Bezug darüber irreführen, dass dies (die Raketenabwehr) Russland nicht bedrohe oder dass es ausschließlich Verteidigungssysteme seien. Doch hier, die an dieser Sitzung teilnehmende Personen kann keiner mehr in die Irre führen“, sagte Putin.

Dem russischen Staatschef zufolge sind es keine Verteidigungssysteme, sondern „ein Teil des strategischen Nuklearpotentials der USA, der an die Peripherie verlegt wird.“

Und weiter: „Die jüngsten Ereignisse zeugen auch davon, dass die Situation nicht besser wird. Leider wird sie durch die Inbetriebnahme der Radaranlagen in Rumänien als eines Elements des ausbaufähigen Systems der US-Raketenabwehr noch schlimmer“, sagte Putin.

Die Nato hatte am Donnerstag auf der Militärbasis Deveselu in Rumänien einen wichtigen Teil der Raketenabwehr in Betrieb genommen. Sie soll vor allem mögliche Angriffe des Irans abfangen.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bestritt, dass das Abwehrsystem gegen Russland gerichtet sei.

Putin betonte, Russland habe die Nato mehrfach vor dem Aufbau einer solchen Raketenabwehr gewarnt. „Wir haben schon so oft über unsere Zweifel gesprochen, eine Zusammenarbeit vorgeschlagen – auch mit unseren amerikanischen Partnern. Aber alle unsere Vorschläge wurden leider abgelehnt.“ (dpa/ks)



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