Putin über Ukraine: „Marionetten-Regime“ und „Genozid“

Russlands Präsident Wladimir Putin stellte bei seiner Fernsehansprache die Staatlichkeit der Ukraine infrage.
Russlands Präsident Wladimir Putin stellte bei seiner Fernsehansprache die Staatlichkeit der Ukraine infrage.Foto: Aleksey Nikolskyi/Sputnik/dpa
Epoch Times22. Februar 2022

Russlands Präsident Wladimir Putin hat Vermutungen zurückgewiesen, er strebe mit dem Vorgehen im Osten der Ukraine die Wiederherstellung eines russischen Großreichs an. „Wir haben Spekulationen vernommen, dass Russland sich anschicke, wieder ein Imperium zu errichten“, sagte Putin am Dienstag bei einem Treffen mit dem aserbaidschanischen Staatschef Ilham Alijew in Moskau. „Das entspricht in keiner Weise der Realität.“

Putin hatte am Montagabend die eigenständige Staatlichkeit der Ukraine in Zweifel gezogen und die Anerkennung der separatistischen Gebiete Luhansk und Donezk im Osten des Landes verkündet. Die Ukraine sei „vollständig von Russland geschaffen“ worden und untrennbar mit seinem Land verbunden, sagte er. Putin sagte auch, das Land habe sich zum „Marionetten-Regime“ der USA gemacht, wo radikale Nationalisten und Neofaschisten eine antirussische Politik betrieben. „Die heutige Ukraine ist ganz und gar von Russland erschaffen worden“, so der Staatschef.

Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow warf ihm vor, einen weiteren Schritt zur Wiederbelebung der Sowjetunion unternommen zu haben.

Am Dienstag betonte Putin, Russland habe nach dem Zerfall der Sowjetunion „die neuen Realitäten erkannt“ und arbeite mit „allen unabhängigen Ländern im postsowjetischen Raum“ zusammen. Als Beispiel nannte er Aserbaidschan und Kasachstan.

Der Fall der Ukraine sei es jedoch „anders“: „Das Gebiet dieses Landes wird von Drittstaaten genutzt, um eine Bedrohung für Russland zu schaffen“, sagte Putin. Seit dem „Staatsstreich“ im Nachbarland sei die Zusammenarbeit mit Kiew nicht mehr möglich gewesen, fügte er in Bezug auf die pro-westlichen Proteste in der Ukraine im Jahr 2014 hinzu.

2014 hatte Russland bereits die ukrainische Krim-Halbinsel in die Russische Föderation eingegliedert – was international nicht anerkannt wird. 2008 erkannte der Kreml die Unabhängigkeit von zwei abtrünnigen Gebieten Georgiens an. Seit den frühen 1990er Jahren unterstützt er auch die Abspaltungstendenzen in der moldauischen Region Transnistrien. (afp/dpa/red)



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