Trump: Putins Äußerungen zur Waffenruhe seien „vielversprechend“, doch „nicht vollständig“

Die Reaktionen von Wladimir Putin und Donald Trump auf einen Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe werfen Licht auf die komplexen Verhandlungen zwischen Russland, der Ukraine und den USA. Während beide Seiten Interesse an einer Lösung signalisieren, bleiben entscheidende Fragen zur Umsetzung und den Folgen offen.
Titelbild
US-Präsident Donald Trump spricht während eines Treffens mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte im Oval Office des Weißen Hauses am 13.03.2025 in Washington, DC.Foto: Andrew Harnik/Getty Images
Epoch Times14. März 2025

An dieser Stelle wird ein Podcast von Podcaster angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um den Podcast anzuhören.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat auf den Vorschlag der USA und der Ukraine für eine 30-tägige Waffenruhe reagiert. Nach zwei Tagen äußerte sich Putin am Donnerstag erstmals zu dem Vorstoß und erklärte, grundsätzlich befürworte Russland den Vorschlag zur Einstellung der Kämpfe – allerdings müsse eine solche Waffenruhe „zu einem dauerhaften Frieden führen und die tiefer liegenden Ursachen dieser Krise angehen“.

Trump: „vielversprechend“, doch „nicht vollständig“

US-Präsident Donald Trump bezeichnete Putins Äußerungen als „vielversprechend“. Eine Ablehnung des Vorschlags durch Moskau wäre „sehr enttäuschend“, fügte er hinzu.

Putin sagte, eine Waffenruhe werfe „ernste Fragen“ auf. So sei zu fragen, wofür eine solche Feuerpause genutzt würde. „Damit die Zwangsmobilisierung in der Ukraine fortgesetzt wird? Damit Waffen dorthin geliefert werden?“, fragte der russische Präsident.

Über den Vorschlag der Waffenruhe müsse „mit unseren amerikanischen Kollegen“ geredet werden. „Vielleicht sollte es ein Telefonat mit Präsident Trump geben, um dies mit ihm zu besprechen“, sagte Putin.

Trump sagte in Washington, er würde sich „gerne mit Putin treffen oder mit ihm reden“. „Aber wir müssen es schnell hinter uns bringen.“ Der US-Präsident bezeichnete Putins Äußerungen zu dem Waffenruhe-Vorschlag „vielversprechend“, aber „nicht vollständig“.

Viele Details eines endgültigen Abkommens seien bereits besprochen worden, sagte der US-Präsident. „Jetzt werden wir sehen, ob Russland dabei ist. Falls nicht, wird das ein sehr enttäuschender Moment für die Welt sein.“

Putin: die russischen Streitkräfte rücken an allen Frontabschnitten vor

Putin machte deutlich, weitere Schritte hinsichtlich einer Feuerpause seien auch von den Fortschritten der russischen Streitkräfte in der russischen Grenzregion Kursk abhängig zu machen. Dort rücken die russischen Soldaten derzeit vor, um die ukrainische Armee von russischem Territorium zu vertreiben.

„Je nachdem, wie sich die Lage vor Ort entwickelt, werden wir uns auf die nächsten Schritte einigen, um den Konflikt zu beenden und zu einer für alle akzeptablen Einigung zu kommen“, sagte Putin.

Der Kreml-Chef erklärte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem belarussischen Staatschef Alexander Lukaschenko ferner, die russischen Streitkräfte würden derzeit an fast allen Frontabschnitten vorrücken.

Es war die erste Reaktion Putins auf den Vorschlag zu einer 30-tägigen Waffenruhe, den die USA und die Ukraine zwei Tage zuvor nach Verhandlungen in Saudi-Arabien gemacht hatten. Zuvor hatte Putins Berater Juri Uschakow im russischen Staatsfernsehen zu dem Vorschlag gesagt: Eine Waffenruhe bedeute nichts anderes als „eine vorübergehende Atempause für die ukrainischen Soldaten“.

Russland strebe eine „langfristige friedliche Lösung“ an, welche die „legitimen Interessen“ des Landes berücksichtige, fügte er hinzu. Die gemeinsame Idee der USA und der Ukraine nannte der Präsidentenberater einen „übereilten“ Schritt, der einer langfristigen Lösung nicht zuträglich sei.

Zum Besuch des US-Sondergesandten Steve Witkoff, der sich seit Donnerstag in Moskau aufhält, sagte Uschakow, es sei ein Treffen beider Seiten mit Vertretern „auf sehr hoher Ebene“ geplant. Auch ein Gespräch Witkoffs mit Putin sei „nicht ausgeschlossen“.

Trump hatte sich am Mittwoch zuversichtlich gezeigt, dass seine Delegation bei den Verhandlungen in Moskau Erfolg haben könne. „Wenn wir Russland dazu bringen können aufzuhören, dann haben wir einen vollständigen Waffenstillstand“, sagte Trump. „Und ich denke, es wird dann nie wieder zu einem Krieg kommen.“

Unmittelbar vor den Verhandlungen mit den USA machte Moskau gegenüber den europäischen Verbündeten der Ukraine deutlich, dass die Entsendung von Friedenstruppen als Eintritt in einen „direkten bewaffneten Konflikt“ mit Russland angesehen werde.

Russland würde darauf mit „allen verfügbaren Mitteln“ reagieren, sagte Außenministeriumssprecherin Maria Sacharowa. Die Ukraine will, dass ihre europäischen Verbündeten bei einem Ende des Konfliktes das Land mit der Präsenz von Friedenstruppen vor Russland schützen. (afp/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion