Putin kündigt „Intensivierung“ der Angriffe auf die Ukraine an

Zum Jahreswechsel meldete die ukrainische Luftwaffe Angriffe durch eine „Rekordzahl“ von 90 russischen Schahed-Kampfdrohnen iranischer Bauart, von denen 87 abgefangen worden seien. Aus mehreren ukrainischen Regionen wurden Todesopfer gemeldet. Russlands Präsident Wladimir Putin kündigte eine Intensivierung der Angriffe an.
Besuch eines Militärkrankenhauses: Kremlchef Putin im Gespräch mit Nikolai Pankow, stellvertretender Verteidigungsminister von Russland.
Besuch eines Militärkrankenhauses: Putin im Gespräch mit Nikolai Pankow, stellvertretender Verteidigungsminister von Russland.Foto: Kristina Kormilitsyna/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
Epoch Times1. Januar 2024

Beim Besuch eines Militärkrankenhauses am Neujahrstag kündigte Putin angesichts der ukrainischen Angriffe auf Belgorod an, dass Russland seine Angriffe auf „militärische Einrichtungen“ in der Ukraine „intensivieren“ werde. Er betonte: „Kein Verbrechen gegen Zivilisten wird ungestraft bleiben.“

In seiner Neujahrsansprache versicherte er zudem, sein Land werde „niemals“ zurückweichen. Russland habe seine Interessen 2023 „hart verteidigt“, sagte er. Russland, das eine „historische Phase“ durchlebe, werde nächstes Jahr „noch stärker“ sein, sagte er.

Der Angriff auf Belgorod sei ein „Terrorakt“, sagte Putin und warf der ukrainischen Armee vor, „mitten im Stadtzentrum“ angegriffen zu haben, „dort, wo die Leute vor Neujahr spazieren gehen“. Zugleich sagte er, die Ukraine an sich sei „kein Feind“. Er warf den westlichen Ländern vor, die Behörden in Kiew zu benutzen, um „ihre eigenen Probleme“ mit Russland zu „regeln“.

Zwei Menschen wurden bei einem Drohnenangriff auf ein zweistöckiges Wohnhaus in der nordöstlichen Region Sumy getötet, wie das ukrainische Innenministerium am Montag mitteilte. In Cherson wurde dem regionalen Verwaltungschef Oleksandr Prokudin zufolge eine Frau getötet. In der südwestlichen Region Odessa kam laut dem örtlichen Gouverneur Oleh Kiper bei russischem Beschuss mindestens ein Mensch ums Leben.

Laut der ukrainischen Luftwaffe konnten am Montagnachmittag neun von zehn russischen Schahed-Drohnen abgefangen werden.

In der russisch besetzten ostukrainischen Großstadt Donezk starben nach Angaben des von Russland eingesetzten Verwaltungschefs Denis Puschilin vier Menschen. Laut der russischen Nachrichtenagentur Tass war ein Journalist darunter. Puschilin warf der Ukraine den Einsatz von Streubomben vor.

In den vergangenen Tagen hatten sich die Kämpfe zwischen Kiew und Moskau verschärft. Am Freitag war die Ukraine von einer der schwersten russischen Angriffswellen seit Kriegsbeginn getroffen worden, bei der nach ukrainischen Angaben 39 Menschen getötet wurden.

Nach einem anschließenden ukrainischen Angriff auf die russische Grenzregion Belgorod am Samstag erhöhte sich die Zahl der Toten auf 25. Ein vierjähriges Mädchen erlag seinen schweren Verletzungen, wie Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow mitteilte.

Der Neujahrstag war in Kiew als Trauertag ausgerufen worden, um der 19 Menschen zu gedenken, die am Freitag alleine in der Hauptstadt getötet worden waren.

Am Samstag waren bei einem russischen Raketenangriff auf ein vorwiegend von Journalisten genutztes Hotel in Charkiw im Nordosten der Ukraine auch zwei Mitarbeiter des ZDF aus einem Team um Reporterin Alica Jung verletzt worden. Eine ukrainische Übersetzerin sei von Trümmerteilen getroffen worden und habe schwere Verletzungen erlitten, teilte das ZDF mit. Ein Sicherheitsmann sei mit leichteren Verletzungen davongekommen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verwies in seiner Neujahrsansprache auf die aus seiner Sicht wachsende Schlagkraft seiner Armee. Die Ukraine werde 2024 mindestens „eine Million“ zusätzliche Drohnen in ihrem Arsenal haben, sagte Selenskyj am Silvesterabend. Dazu kämen von den westlichen Partnern gelieferte F-16-Kampfjets. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion