Putin: Kiew schlägt Gesprächsangebot der russischen Seite aus
Russlands Präsident Wladimir Putin hat der Regierung in Kiew vorgeworfen, das russische Angebot für Gespräche auszuschlagen. Kiew habe „die Gelegenheit bisher nicht ergriffen“, erklärte Putin nach Angaben des Kreml am Sonntag bei einem Telefongespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennet. Demnach bot Bennet die Vermittlung Israels an. Die israelische Seite bestätigte das Gespräch, ohne Einzelheiten zu nennen. Kiew hatte Medienberichten zufolge um eine israelische Vermittlung gebeten.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte sich zwar grundsätzlich zu Gesprächen mit Moskau bereit erklärte, allerdings nicht in Belarus. Unter anderem von dort aus waren russische Truppen in die Ukraine einmarschiert. Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko ist ein enger Verbündeter Putins. Selesnkyj telefonierte am Sonntag mit Lukaschenko, wie der ukrainische Staatschef auf Facebook mitteilte. Nähere Angaben zu dem Gespräch machte er nicht.
Eine russische Delegation aus Vertretern des Verteidigungs- und Außenministeriums sowie der Präsidialverwaltung ist nach Angaben des Kreml für Gespräche mit Kiew im belarussischen Gomel. Die russische Delegation in Gomel sei „bereit, mit den Vertretern Kiews zu verhandeln“, sagte Putin in dem Gespräch mit Bennet.
Selenskyj hatte betont, dass „jede andere Stadt“ für Gespräche mit Moskau in Frage komme. „Warschau, Bratislava, Budapest, Istanbul, Baku. Wir haben sie alle vorgeschlagen.“
Der Kreml hatte bereits am Freitag Gespräche mit der Ukraine in der belarussischen Hauptstadt Minsk vorgeschlagen. Wenige Stunden später rief Putin die ukrainische Armee allerdings zu einem Staatsstreich gegen die eigene Regierung auf. Selenskyj und dessen Umfeld nannte er eine „Clique von Drogensüchtigen und Neonazis“. Mehrfach machte Moskau bereits deutlich, dass ein Ziel des russischen Großangriffs auf die Ukraine auch der Sturz der Regierung in Kiew sei.
Washington hatte das russische Gesprächsangebot als wenig glaubwürdig eingeschätzt. Und auch ukrainische Regierungsvertreter bezeichneten den Vorschlag als wenig seriös, da Moskau die Kapitulation der Ukraine anstrebe. Selenskyj fürchtet nach eigenen Angaben um sein Leben und sieht sich als „Ziel Nummer eins“ der russischen Angreifer. (afp/red)
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