Putin empfing Nordkoreas Außenministerin – Selenskyj: 11.000 nordkoreanische Soldaten in Kursk

Nordkoreas Soldaten bilden derzeit einen Mittelpunkt der Debatte im Krieg zwischen der Ukraine und Russland. Verhandlungen, um gegenseitig auf Angriffe auf Energieinfrastruktur zu verzichten, gibt es nicht.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat mit Nordkorea eine strategische Partnerschaft geschlossen, die auch den militärischen Beistand vorsieht.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat mit Nordkorea eine strategische Partnerschaft geschlossen, die auch den militärischen Beistand vorsieht.Foto: Mikhail Tereshchenko/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
Epoch Times5. November 2024

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Die Zahl der nordkoreanischen Soldaten, die in der russischen Grenzregion Kursk offenbar für einen möglichen Einsatz im Krieg gegen die Ukraine bereitstehen, ist nach einem ukrainischen Geheimdienst-Bericht weiter gestiegen.

„In der Region Kursk gibt es bereits 11.000 von ihnen“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videoansprache unter Verweis auf den Bericht. „Die Zahl der Nordkoreaner nimmt zu, aber leider nicht die Reaktion unserer Partner“, beklagte sich Selenskyj. US-Außenminister Antony Blinken sprach von rund 8.000 nordkoreanische Soldaten in Kursk.

Am 3. November hatte sich UN-Generalsekretär António Guterres sehr besorgt über Berichte über die Entsendung der nordkoreanischen Soldaten gezeigt. Dies würde eine sehr gefährliche Eskalation des Krieges in der Ukraine bedeuten, ließ er einen Sprecher erklären. „Es muss alles getan werden, um eine Internationalisierung des Konflikts zu verhindern“, so Guterres.

Putin empfängt Nordkoreas Außenministerin

Russlands Präsident Wladimir Putin empfing im Kreml erneut Nordkoreas Außenministerin Choe Son Hui. Gesprächsinhalte drangen nicht nach außen. Choe war zuletzt im Januar im Kreml zu Gast gewesen – und erklärte am Freitag bei einem Treffen mit ihrem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow, Nordkorea werde Russland im Krieg bis zum Sieg helfen.

Nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes will Nordkorea Russland mit insgesamt 12.000 Soldaten unterstützen. Wladimir Putin und Kim Jong Un hatten bereits im Juni einen Vertrag für eine weitreichende Militärpartnerschaft unterschrieben.

Dank für Außenministerin Baerbock in Kiew

Derweil besuchte Außenministerin Annalena Baerbock den ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew, dieser dankte für die deutsche Unterstützung. Nach Darstellung Selenskyjs drehten sich die Gespräche mit Baerbock um die Lage in Europa und in der Ukraine. Es sei darüber gesprochen worden, wie auf Russland Druck ausgeübt werden könne, um den Frieden näherzubringen. Details nannte er nicht.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) haben sich schon mehrfach getroffen in Kiew, um über deutsche Hilfen im Kampf gegen Russlands Angriffskrieg zu sprechen. (Archivbild)

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) haben sich schon mehrfach getroffen in Kiew, um über deutsche Hilfen im Kampf gegen Russlands Angriffskrieg zu sprechen. Foto: Ukrainian Presidential Press Office/dpa

Deutschland hat dem Land vor dem dritten Kriegswinter und angesichts anhaltender russischer Angriffe auf die Infrastruktur zusätzliche Winterhilfe von 200 Millionen Euro zugesichert.

Baerbocks ukrainischer Kollege Andrij Sybiha lobte, dass Deutschland bei der Unterstützung für sein Land unerschütterliche Führung in schwierigen Zeiten zeige. „Wir sprachen über weitere Unterstützung im militärischen und Energiebereich, Investitionen in der Verteidigungsindustrie der Ukraine und über Wege, die Drohnenproduktion auszuweiten“, schrieb er nach dem Treffen mit der Grünen-Politikerin im Kurznachrichtendienst X..

Verhandlungen über Verzicht auf Angriffe der Energieinfrastruktur

Der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, äußerte sich indes zu Medienberichten, nach denen Moskau und Kiew angeblich darüber verhandeln wollten, gegenseitig auf Angriffe auf Energieinfrastruktur zu verzichten. Solche Gespräche zwischen beiden Seiten gebe es nicht, sagte Jermak in einem Interview des Senders „1+1“. Auch Russland hatte das dementiert.

Es gebe lediglich die von Kiew organisierten Videokonferenzen zum Punkt Energiesicherheit, der in der 2022 von Selenskyj vorgestellten „Friedensformel“ aufgeführt ist, sagte Jermak.

Zugleich räumte Selenskyjs Kanzleichef ein, dass Kiew bereit sei, über Mittelsmänner eine Vereinbarung mit Moskau zu treffen. „Wenn heute Katar oder ein anderes Land bereit ist, diese Vereinbarungen über gesonderte Verträge mit der Ukraine und Russland zu implementieren: Bitte sehr.“

Es gebe zum jetzigen Zeitpunkt aber keinerlei Vereinbarungen. „Die Ukraine führt keinerlei Verhandlungen mit Russland“, unterstrich Jermak.

In der Vergangenheit waren Vereinbarungen zwischen den Kriegsparteien etwa unter Vermittlung der Türkei zustande gekommen, als es um den Schiffstransport von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer ging. Später platzte das Getreideabkommen. (dts/dpa/red)



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