Putin dankt Nordkorea – neues „Grundlagendokument“ unterzeichnet

Der russische Staatschef Putin dankt Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un für seine Unterstützung der russischen Politik. Ein neues „Grundlagendokument“ zwischen beiden Ländern wurde unterzeichnet – als „Basis für unsere langfristigen Beziehungen“.
Titelbild
Nordkoreas Führer Kim Jong-un (2.v.r.) und der russische Staatschef Wladimir Putin (2.v.l.) während einer Begrüßungszeremonie auf dem Kim-Il-Sung-Platz in Pjöngjang am 19. Juni 2024.Foto: Vladimir Smirnov/Pool/AFP über Getty Images
Epoch Times19. Juni 2024

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Der russische Präsident Wladimir Putin hat Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un bei einem Treffen der beiden Staatschefs in Pjöngjang für seine „anhaltende“ Unterstützung gedankt.

„Wir schätzen Ihre systematische und anhaltende Unterstützung der russischen Politik sehr, auch in der Ukraine-Frage“, zitierten russische Nachrichtenagenturen Putin am Mittwoch zu Beginn seines Treffens mit Kim in Nordkorea.

Putin pries die Zusammenarbeit beider Länder, „die auf den Prinzipien der Gleichheit und der gegenseitigen Achtung der Interessen beruht“. „Russland und Nordkorea sind seit Jahrzehnten durch eine starke Freundschaft und enge Nachbarschaft verbunden“, sagte der russische Präsident.

Abkommen zur „strategischen Nachbarschaft“

Ein Abkommen über eine engere Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern wurde unterzeichnet, ein „umfassendes Abkommen über eine strategische Partnerschaft“. Zum Inhalt des Abkommens wurde zunächst nichts bekannt.

„Heute ist ein neues Grundlagendokument fertig, das die Basis für unsere langfristigen Beziehungen legen wird“, sagte Putin laut russischen Nachrichtenagenturen am Mittwoch in der nordkoreanischen Hauptstadt. Moskau und Pjöngjang seien bei der Stärkung ihrer bilateralen Beziehungen „weit vorangekommen“, fügte er hinzu.

Einladung nach Moskau

Zudem lud Putin russischen Nachrichtenagenturen zufolge Nordkoreas Machthaber Kim zu einem Besuch nach Moskau ein. „Ich freue mich, Sie erneut zu treffen“, sagte Putin, der Kim bereits zweimal im Fernen Osten Russlands empfangen hatte, zuletzt im September und zuvor im April 2019. „Ich hoffe, dass das nächste Treffen in Russland, in Moskau, stattfinden wird“, betonte er.

Nach Einschätzung westlicher Staaten versorgt Nordkorea bereits jetzt die russische Armee mit Munition und Raketen für seine Militäroffensive in der Ukraine. Sie befürchten, dass die militärische Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten weiter ausgeweitet werden könnte.

Jubelfeier in Pjöngjang

Zum offiziellen Start ihres Treffens nahmen beide an einer Zeremonie auf Pjöngjangs Kim-Il-Sung-Platz teilgenommen. Putins Wagenkolonne sei auf den häufig für Militärparaden genutzten Platz gefahren und der russische Präsident dort von Kim begrüßt worden, berichteten die russischen Nachrichtenagenturen „Interfax“ und „Ria Nowosti“ am Mittwoch.

Begrüßungszeremonie auf dem Kim-Il-Sung-Platz in Pjöngjang am 19. Juni 2024: Der russische Präsident Wladimir Putin ist am frühen Morgen des 19. Juni in Nordkorea gelandet, teilte der Kreml mit. Foto: Vladimir Smirnov/Pool/AFP über Getty Images

Bilder nordkoreanischer Staatsmedien zeigten, dass der Platz mit russischen und nordkoreanischen Flaggen sowie mit großen Porträts der beiden Männer geschmückt war.

Tausende Bewohner der nordkoreanischen Hauptstadt, darunter viele Kinder, jubelten Putin und Kim zu den Klängen eines Militärorchesters mit Blumen und Luftballons zu.

Kim begrüßte Putin bereits bei dessen Ankunft am Flughafen. Die beiden international isolierten Staatsoberhäupter umarmten sich auf dem roten Teppich und bekräftigten die zunehmend enge Beziehung ihrer Länder.

Geplant sind auch Verhandlungen im größeren Rahmen der Delegationen beider Länder. Neben mehreren gemeinsamen Mahlzeiten sind auch eine Kranzniederlegung und ein gemeinsamer Konzertbesuch angekündigt.

Autokolonnen des nordkoreanischen Führers Kim Jong-un und des russischen Präsidenten Wladimir Putin kurz nach Putins Ankunft in Pjöngjang am 19. Juni 2024. Damit begann ein Besuch, der die Verteidigungsbeziehungen zwischen den beiden Atommächten stärken soll. Foto: Gavriil Grigiriv/Pool/AFP über Getty Images

Auch Außenminister Lawrow ist vor Ort

Es ist Putins zweiter Besuch in dem Land in seiner Zeit als Staatschef. Kurz nachdem er im Jahr 2000 russischer Präsident wurde, traf er Kim Jong-uns Vater Kim Jong Il in Nordkorea. Das abgeschottete Land empfängt selten diplomatischen Besuch.

Pjöngjang wird vorgeworfen, Russland in dessen Militäroffensive in der Ukraine mit Waffenlieferungen zu unterstützen. Nordkorea hat die Vorwürfe als „absurd“ zurückgewiesen. Putin bemüht sich derzeit um zusätzliche Munition. Kim und Putin hatten sich im September bei einer Reise des nordkoreanischen Machthabers im Osten Russlands getroffen.

Putins Besuch verdeutliche die „Unbesiegbarkeit und Beständigkeit“ der bilateralen Beziehungen beider Länder, vermeldete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Putin ist mit einer großen Delegation nach Nordkorea gereist, darunter Außenminister Sergej Lawrow. Der Kremlchef reist im Anschluss an den Besuch in Nordkorea weiter nach Vietnam. (afp/red)



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