Schlägerei US-Rapper Rocky vs. Migranten: Prozess in Stockholm begonnen

In seiner Aussage sagte der 19-jährige aus Afghanistan stammende Kläger aus, er habe die Gruppe um den Rapper gefragt, ob sie seinen Freund gesehen hätten. Daraufhin sei er von einem Bodyguard geschubst worden. Er habe wissen wollen, warum, und sei deshalb nicht wie aufgefordert weggegangen. 
Titelbild
Donald Trump macht sich für A$AP Rocky stark.Foto: Adam Warzawa/EPA/dpa
Epoch Times30. Juli 2019

 Der US-Rapper ASAP Rocky hat zu Beginn seines Prozesses in Schweden auf nicht schuldig plädiert. Sein Anwalt Slobodan Jovicic argumentierte am Dienstag vor dem Gericht in Stockholm, sein Mandant habe in Notwehr gehandelt. Der 30-jährige Musiker, der mit bürgerlichem Namen Rakim Mayers heißt, muss sich gemeinsam mit zwei Begleitern wegen Körperverletzung verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, Ende Juni einen 19-Jährigen geprügelt, getreten und mit einer Flasche geschlagen zu haben.

Der Musiker gebe zu, den Kläger zu Boden gestoßen, auf seinen Arm getreten und ihm gegen die Schulter geschlagen zu haben, sagte Anwalt Jovicic zum Prozessauftakt. Mayers‘ Taten seien aber lediglich das Ergebnis des „bedrohlichen, aggressiven und zutiefst provozierenden Benehmens“ des Klägers und dessen Freundes gewesen.

ASAP Rocky war am 30. Juni in Stockholm nach einem Konzert an einer Schlägerei beteiligt. Er wurde wenige Tage später festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Handy-Aufnahmen zeigen, wie der Rapper einen jungen Mann zu Boden schleudert und auf ihn einschlägt.

Der New Yorker Musiker gibt an, er habe in Notwehr gehandelt, da er von dem Kläger belästigt und provoziert worden sei. Er veröffentlichte seinerseits Videoaufnahmen, die seine Schilderung untermauern sollten.

Staatsanwalt Daniel Suneson überzeugte die Argumentation des 30-Jährigen nicht. Zu Beginn der Anhörung warf er ASAP Rocky und seinen Begleitern vor, den Mann gemeinsam angegriffen zu haben. Neben Aufnahmen von einer Überwachungskamera und weiteren Videos zeigte der Staatsanwalt Fotos von den Schnittwunden am Körper des 19-jährigen Opfers.

Die auf ASAP Rockys Instagram-Konto veröffentlichten Videoaufnahmen seien bearbeitet worden, sagte Suneson weiter. Zum Beweis verwies er unter anderem auf Textnachrichten zwischen Mitgliedern aus dem Team des Musikers, aus denen hervorgeht, dass das Video „ein bisschen zurechtgemacht“ worden sei.

Trump ging auf Konfrontationskurs mit der schwedischen Regierung

In seiner Aussage sagte der 19-jährige aus Afghanistan stammende Kläger aus, er habe die Gruppe um den Rapper gefragt, ob sie seinen Freund gesehen hätten. Daraufhin sei er von einem Bodyguard geschubst worden. Er habe wissen wollen, warum, und sei deshalb nicht wie aufgefordert weggegangen.

Der Prozess ist auf drei Verhandlungstage angesetzt. Für Donnerstag ist die Aussage von ASAP Rocky angesetzt. Bei einem Schuldspruch drohen dem Rapper im Höchstfall zwei Jahre Haft und eine Geldstrafe.

Der Vorfall sorgte international für Aufsehen und für diplomatische Verwerfungen zwischen Washington und Stockholm. ASAP Rockys Fans, Kollegen aus der Musikszene und Politiker bis hin zu US-Präsident Donald Trump setzten sich für den Rapper ein. Trump ging dabei auf Konfrontationskurs mit der schwedischen Regierung. Diese wies wiederholt auf die Unabhängigkeit der schwedischen Justiz hin.

Neben ASAP Rockys Mutter Renee Black reiste auch ein Sondergesandter der US-Regierung, Robert C. O’Brian, für die Verhandlung an. „Der Präsident hat mich gebeten, hierhin zu kommen und diese amerikanischen Staatsbürger zu unterstützen, und wir arbeiten daran, sie so rasch wie möglich zurückzuholen“, sagte O’Brian der Nachrichtenagentur AFP. Weitere Kommentare lehnte er ab. Normalerweise berät der Anwalt mit Botschafterstatus die US-Regierung bei Geiselnahmen im Ausland. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion