Proteste nach Wahl: Vier Journalisten wegen „Terrorismus“ angeklagt
Vier Journalisten, die in Venezuela bei Protesten gegen die hochumstrittene Präsidentschaftswahl festgenommen wurden, sind nach Angaben einer Journalistengewerkschaft des „Terrorismus“ angeklagt worden.
„Wir verurteilen die illegale und willkürliche Anwendung der Anti-Terror-Gesetze in Venezuela, insbesondere gegen Journalisten und Fotojournalisten, die während der Proteste nach den Wahlen im Land inhaftiert wurden“, erklärte die Gewerkschaft am Mittwoch (Ortszeit) in Onlinemedien. Allen Journalisten werde der Zugang zu ihren Anwälten verwehrt, hieß es weiter.
Mehr als 2.200 Festnahmen
Die vier Angeklagten sind demnach die Fotografen Yousner Alvarado und Deisy Peña sowie der Kameramann Paúl León und Journalist José Gregorio Carneiro.
Insgesamt gab es laut Angaben von Menschenrechtsorganisationen bei den Protesten in dem sozialistischen Land mehr als 2.200 Festnahmen, mindestens 24 Menschen kamen ums Leben. Terrorismus wird in Venezuela mit einer Höchststrafe von 30 Jahren Gefängnis geahndet.
Auslöser der Proteste war die umstrittene Wiederwahl von Amtsinhaber Nicolás Maduro Ende Juli. Die weitgehend regierungstreue Wahlbehörde hatte Maduro ungeachtet von internationaler Kritik und Betrugsvorwürfen der Opposition offiziell zum Sieger der Präsidentschaftswahl erklärt. Die Opposition beansprucht den Wahlsieg für sich.
Mehrere Länder, darunter die USA, Peru und Argentinien, hatten vergangene Woche offiziell den Oppositionskandidaten Edmundo González Urrutia als Sieger der Wahl anerkannt. Die EU tat dies bislang nicht, lehnte jedoch die Anerkennung der Wiederwahl Maduros ab. (afp/red)
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