Prognosen: Amtsinhaber Milanovic gewinnt Präsidentenwahl in Kroatien
Der bisherige kroatische Staatschef Zoran Milanovic hat die Stichwahl um das Präsidentenamt laut ersten Prognosen mit großer Mehrheit gewonnen. Der von den Sozialdemokraten unterstützte Amtsinhaber setzte sich in der Stichwahl am Sonntag mit 77,8 Prozent der Stimmen klar gegen den von der konservativen Regierungspartei HDZ unterstützten Ex-Minister Dragan Primorac durch, wie eine vom Fernsehsender HRT veröffentlichte Nachwahlbefragung ergab. Primorac kam demnach nur auf 22,1 Prozent.
Milanovic war von 2011 bis 2016 Regierungschef des Landes, 2020 wurde er erstmals ins Präsidentenamt gewählt. Vor zwei Wochen hatte er seine Wiederwahl für eine zweite Amtszeit in der ersten Wahlrunde mit einem Stimmenanteil von 49,2 Prozent knapp verpasst. Er ging dann aber als klarer Favorit in die Stichwahl gegen den Zweitplatzierten Primorac.
Der ehemalige Bildungs- und Wissenschaftsminister Primorac, der nach 15-jähriger Abwesenheit in die Politik zurückkehrte, war in der ersten Wahlrunde auf 19,4 Prozent gekommen. Seine Niederlage in der Stichwahl ist nun eine weitere Schlappe für die HDZ von Ministerpräsident Andrej Plenkovic nach einem Korruptionsskandal im November.
Primorac hatte Milanovic im Wahlkampf wiederholt als „pro-russische Marionette“ kritisiert und ihm vorgeworfen, Kroatiens Glaubwürdigkeit in der EU und NATO zu untergraben. Der Präsident hat den russischen Einmarsch in die Ukraine verurteilt, kritisiert aber auch immer wieder die militärische Unterstützung des Westens für Kiew. Milanovic stellte sich auch gegen ein Programm, bei dem kroatische Soldaten in Deutschland bei der Ausbildung ukrainischer Soldaten helfen sollten.
Der Präsident hat in Kroatien vor allem repräsentative Aufgaben, ist aber auch Oberbefehlshaber der Armee und vertritt das Land auf internationaler Ebene. Das EU-Land Kroatien mit seinen 3,8 Millionen Einwohnern kämpft mit der derzeit höchsten Inflationsrate in der Eurozone sowie mit weit verbreiteter Korruption und einem Arbeitskräftemangel. (afp/red)
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