Private „Flüchtlingsretter“ hoffen 2019 auf Nachfolgemission für „Aquarius“
Nach dem Aus für das NGO-Schiff „Aquarius“ hoffen die Betreiber Anfang 2019 auf eine Nachfolgemission.
„Wir sind im Kontakt mit mehreren Reedereien und prüfen mehrere Optionen für ein neues Schiff“, sagte der Einsatzleiter der Nichtregierungsorganisation SOS Méditerranée, Frédéric Penard, der Nachrichtenagentur AFP. Dies sei dringlich, denn es gebe derzeit sehr wenige Einsätze zur Rettung von Schiffbrüchigen im Mittelmeer.
Das neue Schiff solle möglichst eine ähnliche Kapazität wie die „Aquarius“ haben, die maximal 700 Menschen aufnehmen konnte, sagte Penard weiter. Zudem müsse es winterfest sein und Platz für mehrere Rettungsboote bieten. Zentral sei aber die Frage der Flagge:
Die Unterstützung des Flaggen-Staats ist absolut notwendig“, betonte er.
Panama und die britische Kronkolonie Gibraltar hatten der „Aquarius“ in diesem Jahr die Flagge entzogen. Deshalb hing das gemeinsam mit Ärzte ohne Grenzen betriebene Schiff wiederholt im Hafen der südfranzösischen Stadt Marseille fest. Panama reagierte auf Druck Italiens, das einen harten Kurs gegen illegale Migranten fährt und seine Häfen für private Schiffe geschlossen hat.
Penard forderte noch vor der Europawahl Ende Mai eine politische Einigung auf sichere Ausweichhäfen.
Die Europäische Union muss sich arrangieren, damit es den Flüchtlingen möglich ist, auf Malta oder Sizilien an Land zu gehen“, betonte er.
„Bisher gibt es solch eine europäische Lösung nicht.“
Deutschland, Frankreich, Spanien und auch der EU-Kommission sei aber klar, dass die derzeitige Situation nicht haltbar sei. Zuletzt hatten sich Berlin, Paris und andere Hauptstädte kurzfristig zur Aufnahme von Migranten bereit erklärt und so ein tagelanges Herumirren von NGO-Schiffs auf dem Mittelmeer beendet.
Die Betreiber der „Aquarius“ hatten Anfang Dezember das Aus für die Mission erklärt. SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen sammelten mit dem Boot nach eigenen Angaben innerhalb von 34 Monaten fast 30.000 Menschen, zum Teil schon vor der Küste Libyens, ein und schifften sie nach Europa. (afp/so)
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