Print-Ausgaben der chinesischen The Epoch Times in Wladiwostok konfisziert
Wladiwostok – Am Abend des 26. Juli wurde eine Druckauflage der chinesischen Ausgabe der Zeitung „The Epoch Times“ im Druckhaus „Dalprint“ konfisziert. Diese Aktion fand statt, als der regionale Sprecher der Zeitung und sein Assistent eintrafen, um die Zeitungen abzuholen.
Die Zeitung wird seit Januar 2012 in Wladiwostok gedruckt. Zuvor wurde sie per Zug aus Moskau angeliefert, wo sie seit 2004 im Druck ist. Die russische Ausgabe wird an behördliche und öffentliche Institutionen in Moskau, St. Peterburg und andere russische Städte geliefert.
Ivan Polyakov erinnert sich an das Geschehen: „Ich rief meine Freunde an und bat sie, mir beim Verteilen der Zeitungen zu helfen. Wir wurden jedoch aufgehalten und uns wurde mitgeteilt, dass eine Gruppe kommen wurde, um die Zeitungen zu beschlagnahmen. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits mindestens zwei Männer in eindeutigen Anzügen und die zwei, die mir entgegengekommen waren vor Ort. Dann kamen noch mehr Leute in vier oder fünf Autos an. Agenten verschiedener Geheimdienste stellten mir alle die gleichen Fragen. Als sie hörten, dass die Zeitung registriert ist und dass es einen Vertrag für den Druck gibt, waren sie alle überrascht. Wer die Fragen stellte, weiß ich nicht, denn keiner der Männer stellte sich vor oder wies sich aus. Die Agenten durchsuchten unsere Habseligkeiten, Taschen und Autos. Zum Schluss beschlagnahmten sie zusätzlich noch die russische Ausgabe der „The Epoch Times“. (toho)
Als die Epoch Times die Polizeistation Nr 3 – Ministerium für innere Angelegenheiten Russlands in Wladiwostok (im Pervorechensky Distrikt), dessen Offiziere die Zeitungen beschlagnahmt hatten, zu dieser Sache befragen wollte, wurde angeboten, den Pressedient in Primorje anzurufen. Ein Anruf dort wurde jedoch nicht beantwortet.
„The Epoch Times“ ist eine internationale Zeitung, die in 19 Sprachen und in 35 Ländern veröffentlicht wird. In Russland erscheint die Zeitung in russischer und chinesischer Sprache. Die Zeitung thematisiert Menschenrechtsverletzungen in China. Zum Beispiel den massiven Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden. Die Gerichte, die Polizei und der öffentliche Dienst sind in diese kriminellen Machenschaften verwickelt.
Aus Angst vor der Enthüllung dieser Verbrechen, verfolgt das Regime jeden, der offen über Menschenrechtsverletzungen spricht. Es sind Fälle von Sabotage bekannt, Angestellte der Epoch Times werden überfallen und bedroht, Ausrüstung aus der Redaktion und Druckerzeugnisse wurden entwendet.
„Eine Zeit lang wurden wir überwacht, aber aus der Entfernung. In den letzten Tagen wurde dies offen und unverdeckt getan“ beschrieb Ivan Polyakov seine Beobachtungen.
Zur Bekräftigung dieser Behauptung können die folgenden Fakten dienen: die Zeitung lag für einige Tage in der Druckerei. Die Sicherheitskräfte wussten also genau, an welchem Tag und zu welcher Zeit Ivan kommen würde, um die Zeitungen abzuholen. Daraus lässt sich folgern, dass die Telefone abgehört wurden, als am Tag zuvor die Entscheidung gefällt wurde, die Zeitungen am Abend des 26. Juli abzuholen und Ivan seine Freunde anrief um sie um Hilfe zu bitten, die Zeitungen auszutragen.
Wer könnte etwas dagegen haben, eine chinesischsprachige Zeitung zu verbreiten, die offen über Menschenrechtsverletzungen in China, von giftigen Produkten und den dunklen Machenschaften von Partei-Beamten spricht? Das Gipfeltreffen der führenden Köpfe von APEC (Asia-Pacific Economic Cooperation) in Wladiwostok steht an. Der Führer der Volksrepublik China wird erwartet. Vor großen internationalen Treffen, neigen örtliche Beamte und Gesetzesvollstrecker dazu, ihre Aktivitäten zu intensivieren und verletzten damit manchmal auch die Rechte der russischen Bevölkerung.
Original-Artikel auf Russisch: Конфисковали тираж газеты «Великая Эпоха» во Владивостоке
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