Präsident Putin: Können Gas und Öl auch in andere Länder exportieren
Angesichts der westlichen Sanktionen will Russland sich nach den Worten von Staatschef Wladimir Putin andere Abnehmer für seine Energieexporte suchen.
„Was russisches Öl, Gas und Kohle angeht: Wir können ihren Bedarf auf dem heimischen Markt steigern, die Weiterverarbeitung von Rohstoffen stimulieren sowie die Lieferungen von Energieressourcen in andere Regionen der Welt erhöhen, wo sie wirklich gebraucht werden“, sagte Putin am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge.
Um das zu realisieren, werde Russland „alle verfügbaren Möglichkeiten“ nutzen, betonte der Kremlchef. Dazu gehöre auch der Ausbau innerrussischer Transportwege. Er ordnete an, noch in diesem Jahr mit dem Bau des sogenannten Nördlichen Breitenwegs zu beginnen – einer rund 700 Kilometer langen Eisenbahnstrecke südlich der Halbinsel Jamal.
Als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine hatten die USA den Import von russischem Öl und Gas gestoppt, die EU verbot Kohleimporte aus Russland. Zudem diskutiert die EU ein Ende der Ölimporte aus Russland und will die Einfuhr von russischem Gas so weit wie möglich reduzieren.
Der Chef des russischen Rechnungshofes, Alexej Kudrin, räumte unterdessen deutlich spürbare Folgen der westlichen Sanktionen ein. „Natürlich muss unsere Wirtschaft umgebaut werden“, sagte Ex-Finanzminister. Sollten die Strafmaßnahmen auf dem bisherigen Niveau aufrechterhalten werden, werde eine erste Phase der Umstrukturierung ungefähr zwei Jahre dauern. Bislang importierte Waren durch heimische Produkte zu ersetzen, werde hingegen noch deutlich länger dauern. (dpa/afp/red)
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