Polnischer Soldat stirbt nach Messerangriff durch Migranten an Grenze

An der Grenze zwischen Polen und Belarus starb ein Soldat – nach einem Messerangriff durch einen Migranten. Es ist nicht der erste Vorfall, bei dem polnische Soldaten angegriffen wurden.
Titelbild
Ein polnischer Grenzschutzbeamter patrouilliert an der Metallmauer zwischen der polnisch-weißrussischen Grenze am 09. Juli 2023 in Jurowlany, Polen.Foto: Omar Marques/Getty Images
Epoch Times7. Juni 2024

In Polen ist ein Soldat nach einem Messerangriff durch einen Migranten an der Grenze zu Belarus (Weißrussland) gestorben. Trotz der Bemühungen der Ärzte habe das Leben des Soldaten nach dem „verbrecherischen Angriff“ auf ihn nicht gerettet werden können, erklärte der Generalstab der polnischen Armee am Donnerstag.

Die Soldat war in der vergangenen Woche nach Armeeangaben von einem Migranten mit einem Messer attackiert worden, der sich auf der belarussischen Seite der Grenze befand. Berichten örtlicher Medien zufolge war der Soldat auf Patrouille an dem fünf Meter hohen Grenzzaun, den Polen 2022 errichtet hatte.

Der polnische Regierungschef Donald Tusk sprach den Hinterbliebenen des Soldaten sein Beileid aus. Der junge Mann habe „sein Leben gegeben, um die Grenze der Republik Polen zu verteidigen“, schrieb Tusk im Onlinedienst X. „Das Heimatland und seine Landsleute werden sein Opfer nicht vergessen.“

Weitere Angriffe auf Soldaten

Die polnische Armee hatte in der vergangenen Woche zwei weitere Angriffe an der Grenze auf zwei Soldaten gemeldet. Ein Soldat sei mit einem an einem Stock befestigen Messer angegriffen worden, ein weiterer sei bei einem Angriff mit einer zerbrochenen Glasflasche im Gesicht verletzt worden.

Westliche Staaten werfen der belarussischen Führung seit langem vor, durch die Schleusung von Migranten über die polnische Grenze die EU destabilisieren zu wollen. Die Vorwürfe werden vom belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko zurückgewiesen.

Nach Angaben der polnischen Behörden wurden seit Jahresbeginn bereits mehr als 17.000 versuchte Grenzübertritte registriert. Die Regierung in Warschau hatte im vergangenen Jahr angekündigt, weitere 2,3 Milliarden Euro in die Verstärkung der Grenze zu Belarus investieren zu wollen.

Die Grenze ist eine beliebte Route für Migranten, die in die Europäische Union einreisen wollen. Im Jahr 2021 versuchte die belarussische Regierung, diesen Trend auszunutzen, indem sie Tausende von Migranten – vor allem aus dem Nahen Osten – an die Grenzen des Landes zu Polen und Litauen brachte und damit eine Krise an den Grenzübergängen auslöste.

Belarussischer Gesandter einbestellt

Das polnische Außenministerium bestellte nach dem Vorfall den belarussischen Gesandten ein. Diesem sei eine Protestnote übergeben worden, in der Warschau von Minsk „die Einstellung der Provokationen an der polnisch-belarussischen Grenze und der Organisation von Migrantenbewegungen“ fordere, erklärte das Ministerium.

Weiter hieß es, die Staatsanwaltschaft untersuche den Angriff und fordere Belarus auf, „den Verdächtigen im Mord an dem polnischen Staatsbürger zu identifizieren und auszuliefern“.

Belarus und Russland verbindet eine enge politische und militärische Zusammenarbeit. Beide Staaten führen regelmäßig gemeinsame Militärmanöver durch. Diese Manöver dienen laut belarussischen Offiziellen der Abschreckung und dem Schutz der Grenzen.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko ist ein enger Verbündeter und Unterstützer des russischen Staatschefs Wladimir Putin. Nach den Massenprotesten 2020 wurde Lukaschenko von Putin gestützt und ist seitdem in hohem Maße von Russland abhängig.

Lukaschenko unterstützt Putins Krieg gegen die Ukraine offen, indem er Russland erlaubte, von belarussischem Gebiet aus anzugreifen und russische Truppen in Belarus auszubilden. Er bedauert, dass Russland und Belarus 2014/2015 die Ukraine nicht vollständig eingenommen haben, als sie noch keine starke Armee hatte. (afp/red)



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