Polizei: Messerangreifer von Sydney griff offenbar gezielt Frauen an
Der Messerangreifer von Sydney hat offenbar gezielt Frauen angegriffen. Der Täter, der am Samstag in einem beliebten Einkaufszentrum sechs Menschen getötet und mehrere weitere verletzt hatte, habe sich nach jüngsten Erkenntnissen der Ermittler bei seinem Angriff offenbar „auf Frauen konzentriert und Männer gemieden“, sagte die Polizeipräsidentin des Bundesstaats New South Wales, Karen Webb, am Montag dem Fernsehsender ABC.
Grund für diese Annahme, auf die sich nun auch die Ermittlungen konzentrierten, seien Aufnahmen von dem Angriff. Überwachungsvideos zeigten, wie der Angreifer mit einem langen Messer durch das Einkaufszentrum lief und dabei überwiegend weibliche Opfer verfolgte. Die Videos sprächen „für sich selbst“, sagte Webb.
Für den weiteren Erkenntnisgewinn komme es nun darauf an, dass die Ermittler die Menschen aus dem Bekanntenkreis des Täters ausführlich befragten.
Die Tat geschah am 13. April
Der Mann hatte am Samstagnachmittag in dem gut besuchten Einkaufszentrum Westfield Bondi Junction im Osten der australischen Metropole sechs Menschen getötet und mehrere weitere verletzt, bevor er von einer Polizistin erschossen wurde. Bei den Todesopfern handelte es sich laut Polizeipräsidentin Webb um fünf Frauen und einen Mann.
Unter den Opfern war nach jüngsten Angaben auch eine chinesische Studentin. Die junge Frau ist das letzte der Opfer, das nach dem Angriff vom Samstag identifiziert werden konnte.
Zwölf Menschen wurden zudem ins Krankenhaus eingeliefert, darunter auch ein Baby. Die Mutter hatte ihr neun Monate altes Baby Medienberichten zufolge einem Passanten übergeben, bevor sie selbst niedergestochen wurde. Das Baby musste notoperiert werden und befand sich laut Polizei in einem „ernsten, aber stabilen Zustand“.
Bei dem von dem Angreifer getöteten Mann handelt es sich um einen aus Pakistan stammenden 30-Jährigen, der als Wachmann arbeitete, wie Vertreter der pakistanischen Gemeinde erklärten. Die Polizei identifizierte den Täter später als 40-jährigen Joel Cauchi. Er sei den Behörden bekannt gewesen und habe an einer psychischen Erkrankung gelitten.
Einen terroristischen Hintergrund schlossen die Beamten aus. Es gebe bislang „nichts“, das auf eine „Ideologie“ als Antrieb für seine Bluttat hindeute, hieß es. (afp)
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