Polit-Thriller um Nicolas Sarkozy: Hat der Altpräsident Libyens Staatschef Gaddafi ermorden lassen?

Es ist ein Polit-Thriller um Nicolas Sarkozy: Der Altpräsident steht wegen Korruption im Fadenkreuz der Justiz. Er soll Millionen Spendengelder vom ehemaligen libyschen Staatschef Muammar al-Gaddafi angenommen haben - doch der Fall ist noch brisanter.
Titelbild
Nicolas Sarkozy (l) und Muammar Gaddafi.Foto: PATRICK KOVARIK/AFP/Getty Images
Epoch Times22. März 2018

Im Korruptionsskandal um den französischen Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy hat der frühere Staatschef der Justiz Verleumdung und einen „Mangel an Beweisen“ vorgeworfen.

Seit 2011 werde ihm durch „diese Verleumdung das Leben zur Hölle gemacht“, heißt es in einer Erklärung Sarkozys, welche die Zeitung „Le Figaro“ am Donnerstag auf ihrer Internetseite veröffentlichte. Es gebe keine „greifbaren Beweise“, welche die Vorwürfe stützten.

Sarkozy war am Mittwoch in der Affäre um illegale libysche Wahlkampfspenden formal der Korruption beschuldigt worden. Zu den weiteren Vorwürfen zählen illegale Wahlkampffinanzierung und Unterschlagung öffentlicher libyscher Gelder.

In seiner Erklärung kritisierte Sarkozy, die Vorwürfe gegen ihn beruhten lediglich auf „Aussagen des libyschen Ex-Staatschef Muammar al-Gaddafi, dessen zweitältesten Sohn Saif al-Islam al-Gaddafi, Neffen, Cousin, Sprecher und Ex-Ministerpräsidenten“. „Greifbare Beweise“ gebe es aber nicht.

Gaddafi-Sohn hat „tragfähige Beweise“ gegen Sarkozy

Saif al-Islam al-Gaddafi könnte bei den Korruptionsermittlungen gegen Sarkozy aber dennoch eine wichtige Rolle spielen.

Nach der Verhaftung von Sarkozy meldete sich der Sohn des ehemaligen libyschen Staatschefs bei Euronews. Bereits 2011 hatte er in einem Exklusiv-Interview mit dem Medium die Rückzahlung einer Millionensumme für die Finanzierung von Sarkozys Wahlkampf gefordert.

Jetzt behauptet Saif al-Islam al-Gaddafi, „tragfähige Beweise“ gegen Sarkozy zu haben. Er sei sogar selbst Zeuge der Lieferung der ersten Teilzahlung an Claude Gueant in Tripolis gewesen. Claude Gueant war der damalige französische Innenminister und ein enger Vertrauter von Sarkozy.

Saif al-Islam al-Gaddafi gab Sarkozy auch die Schuld am Chaos in Libyen. Der ehemalige französische Staatschef sei für die Ausbreitung von Terrorismus und die illegale Einwanderung in Libyen verantwortlich.

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Hat Sarkozy den libyschen Staatschef ermorden lassen?

Ein äußerst brisanter Bericht zu dem Fall wurde 2012 veröffentlicht: Damals berichtete die italienische Zeitung „Corriere della Sera“, dass ein französischer Agent im Auftrag des ehemaligen französischen Präsidenten Sarkozy den libyschen Staatschef Gaddafi getötet habe.

Der damalige libysche Interims-Premiers Mahmoud Jibril machte ähnliche Aussagen gegenüber dem ägyptischen Staatsfernsehen, berichtete die Schweizer Zeitung „20 Minuten“.

Den Berichten zufolge hatte sich der französische Agent während des Aufstandes gegen Gaddafi in 2011 unter die Aufständischen gemischt. Gaddafi wurde auf seiner Flucht von der Nato beschossen, später von den Aufständischen aufgegriffen und gefoltert. Schließlich habe der französische Agent den libyschen Staatschef aus dem Hinterhalt eine Kugel in den Kopf gejagt.

Ein namentlich nicht genannter Diplomat aus der libyschen Hauptstadt Tripolis sagte damals zur italienischen „Corriere“:

Sarkozy hatte jeden Grund, Gaddafi so schnell wie möglich zum Schweigen zu bringen.“

Demnach wollte Frankreichs Staatsoberhaupt vermeiden, dass Gaddafi etwas über seine engen Verbindungen zum Elysée-Palast ausplaudert.

Schon damals war davon die Rede, dass Gaddafi Sarkozy 2007 im Wahlkampf mit 50 Millionen Euro unter die Arme griff. (afp/so)



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