Polen will von Deutschland 1,3 Billionen Euro an Weltkriegs-Reparationen

83 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs präsentiert Polen einen Bericht zu den im Krieg erlittenen Schäden. PiS-Chef Jaroslaw Kaczynski kündigt Reparationsforderungen an Deutschland an.
Jaroslaw Kaczynski, Vorsitzender der nationalkonservativen Regierungspartei PiS in Polen: Die Regierung stellt Reparationsforderungen an Deutschland.
Jaroslaw Kaczynski, Vorsitzender der nationalkonservativen Regierungspartei PiS in Polen: Die Regierung stellt Reparationsforderungen an Deutschland.Foto: Hubert Mathis/ZUMA Wire/dpa
Epoch Times1. September 2022

Polen fordert von Deutschland Reparationen für im Zweiten Weltkrieg erlittene Schäden in Höhe von 1,3 Billionen Euro. Warschau wolle mit Berlin über Entschädigungen in diesem geschätzten Volumen verhandeln, sagte der stellvertretende Regierungschef Jaroslaw Kaczynski am Donnerstag. Es handele sich um eine Summe, welche die deutsche Wirtschaft „perfekt verkraften“ könne, „ohne erdrückt“ zu werden.

Bis Polen jedoch Reparationen erhalte, sei ein „langer und schwieriger“ Prozess zu durchlaufen, räumte Kaczynski ein. Er präsentierte auf einer Pressekonferenz in Warschau einen Bericht zu den Schäden, die sein Land infolge der deutschen Invasion und Besatzung erlitten hat. Der PiS-Chef sagte, über diesen Report hinaus „haben wir auch eine Entscheidung getroffen“ – und zwar jene, „Deutschland zu bitten, über diese Reparationen zu verhandeln“.

„Die Deutschen sind in Polen eingefallen und haben uns enormen Schaden zugefügt. Die Besatzung war unglaublich verbrecherisch, unglaublich grausam und hatte Auswirkungen, die in vielen Fällen bis heute anhalten“, so Kaczynski.

Berlin lehnt jegliche Reparationsforderungen ab

Die Bundesregierung lehnt jegliche Reparationsforderungen ab. Für sie ist die Frage mit dem 2+4-Vertrag über die außenpolitischen Aspekte der deutschen Einheit abgeschlossen.

Die PiS-Regierung, die das Nachbarland seit 2015 führt, hat das Thema Entschädigungszahlungen immer wieder aufgebracht. Die PiS rief 2017 für das Gutachten eine Parlamentskommission ins Leben. Zudem gründete Polen ein Forschungsinstitut für Kriegsschäden. Der mehrfach angekündigte Bericht wurde nun an einem symbolischen Tag präsentiert: Am 1. September 1939 begann der deutsche Überfall auf Polen. (afp/dpa/dl)



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