Polen: Tusk will sich für Ukraine-Hilfe einsetzen
Als neuer Ministerpräsident Polens will Donald Tusk den Westen zu mehr Unterstützung für die angegriffene Ukraine bewegen.
Er könne es nicht mehr hören, wenn manche westlichen Politiker von einer Ermüdung durch die Situation in der Ukraine sprechen würden, sagte Tusk in seiner Regierungserklärung. „Wir werden laut und entschieden die volle Mobilisierung der freien westlichen Welt für die Unterstützung der Ukraine in diesem Krieg verlangen.“ In ein paar Stunden reise er zum EU-Gipfel nach Brüssel. Dort wolle er „anders als bisher“ Wege finden, um Polens traditionelle Verbündeten von der Notwendigkeit der Hilfe zu überzeugen, sagte Tusk weiter.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gehörte Polen zu den wichtigsten politischen und militärischen Unterstützern seines Nachbarlandes. Zuletzt war es aber unter der Vorgängerregierung der konservativen PiS zu Spannungen zwischen Warschau und Kiew gekommen.
Tusk setzt auf gute Zusammenarbeit mit der EU
Tusk rief außerdem zur Einhaltung der Werte von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit auf und kündigte eine gute Zusammenarbeit seines Landes mit der EU an. „Was wirklich eine Gemeinschaft formt, sind Rechtsstaatlichkeit, die Verfassung, die Regeln der Demokratie, sichere Grenzen und ein sicheres Landesgebiet – das sind die Dinge, über die wir uns nicht streiten dürfen“, sagte Tusk.
Das frühere Regierungslager der PiS hatte über Jahre mit Brüssel wegen einer umstrittenen Justizreform über Kreuz gelegen. Die EU-Kommission hat mehrere Vertragsverletzungsverfahren gegen das EU-Mitglied eingeleitet und blockiert einen milliardenschweren Corona-Hilfsfonds. Tusk versprach, er werde dafür sorgen, dass die eingefrorenen Milliarden aus dem Corona-Hilfsfonds freigegeben würden. Der 66-Jährige Danziger war von 2014 bis 2019 EU-Ratspräsident.
Tusk war am Montag vom polnischen Parlament zum neuen Regierungschef bestimmt worden. Seine pro-europäische Koalitionsregierung muss am Nachmittag noch eine Vertrauensabstimmung bestehen. (dpa)
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