PISA-Test: Debakel in Österreich – Größte Kluft zwischen Mädchen und Jungen

Auch in Österreich versagen die Kinder beim Pisa-Test hauptsächlich in Naturwissenschaften und Mathematik. Die Ergebnisse der Schüler liegen knapp oberhalb des Durchschnitts.
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Die französische Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem, Gabriela Ramos und PISA-Analyst Eric Charbonnier sprechen während einer Pressekonferenz über das Programm für internationale Studierende Assessment (PISA) bei der OECD in Paris am 6.Foto: CHRISTOPHE ARCHAMBAULT / AFP / Getty Images
Von 7. Dezember 2016

Wie in Deutschland mussten auch 15-16-jährige österreichische Schüler beim PISA-Schulvergleich in Mathematik und Naturwissenschaft Rückschläge hinnehmen. Nachdem 2012 die Ergebnisse in Mathematik und Naturwissenschaften deutlich überdurchschnittlich ausgefallen waren, gab es 2015 wieder Verschlechterungen.

SPÖ-Unterrichtsministerin Claudia Schmied sprach 2012 von einem Wendepunkt. Nun sind die Ergebnisse wieder schlechter, jedoch nicht so schlecht wie 2009, wo die bisher schlechtesten Ergebnisse auftraten.

Zwar liegen die österreichischen Schüler im Fach Mathematik (497) über dem OECD-Durchschnitt (490), aber auch der Durchschnitt ist seit 2012 um 4 Punkte gesunken. 2012 erzielten die Schüler 506 Punkte (Durchschnitt war bei 494). In den Jahren zuvor lag der Wert stabil bei 505 bis 506 Punkten und oberhalb des jeweiligen OECD-Durchschnitts.

Bei den Naturwissenschaften war in den letzten Jahren eher ein Pendeln um den OECD-Durchschnitt zu beobachten. Wie beim Fach Mathematik blieben die österreichischen Schüler 2015 mit 495 Punkten oberhalb des OECD-Durchschnitts (493). Der OECD-Durchschnitt bei den Mathe-Leistungen war von 501 auf 493 abgefallen.

Bei den Leseleistungen lagen die 15-16-Jährigen schon in den Vorjahren unterhalb des OECD-Durchschnitts (493) bei 485 Punkten in 2015. Der OECD-Durchschnitt war seit 2000 von 500 auf 493 abgefallen.

Größte Kluft zwischen Jungen und Mädchen im OECD Vergleich

Drei weitere Probleme sind nach wie vor nicht gelöst. Zum einen hinken die Mädchen den Jungen bei Naturwissenschaften und Mathematik hinterher. In den Naturwissenschaften erzielten die Jungen im Schnitt um 19 Punkte mehr als die Mädchen – ein Spitzenwert in der OECD. Dafür hat der Vorsprung der Mädchen beim Lesen von 37 auf 20 Punkte abgenommen.

Zweitens wurden die Leistungsunterschiede zwischen Einheimischen und Kindern mit Migrationshintergrund wieder größer.

Und drittens bleiben die Leistungsunterschiede zwischen Akademiker-Kindern und denen von Eltern mit Pflichtschulabschluss unverändert groß. In allen drei Domänen konnten Akademiker-Kinder rund 100 Punkte mehr erzielen.



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