Philippinen: Massenproteste für Vizepräsidentin Duterte erwartet

Eine christliche Religionsgemeinschaft ruft in den Philippinen zu Massenprotesten gegen die Amtsenthebung der Vizepräsidentin Sara Duterte auf. Die Organisatoren erwarten eine Million Teilnehmer.
Die philippinische Vizepräsidentin Sara Duterte hat nach eigenen Angaben für den Fall ihrer Ermordung einen Killer beauftragt, der Präsident Marcos Jr. töten soll. (Archivbild)
Die philippinische Vizepräsidentin Sara Duterte. (Archivbild)Foto: -/kyodo/dpa
Epoch Times10. Januar 2025

In Manila hat eine einflussreiche christliche Religionsgemeinschaft für Montag zu Massenprotesten gegen eine Amtsenthebung der philippinischen Vizepräsidentin Sara Duterte aufgerufen. Schulen und Behörden in der Hauptstadt bleiben vorsorglich geschlossen, wie die Regierung am Freitag anordnete.

Anlass der Proteste ist ein Machtkampf zwischen Präsident Ferdinand Marcos und seiner Stellvertreterin. Die Organisatoren von der konservativen Iglesia ni Cristo (Kirche Christi) erwarten nach eigenen Angaben eine Million Teilnehmer.

Konflikt zwischen Präsident und Vizepräsidentin

Der Konflikt zwischen Marcos und Duterte, die den zwei mächtigsten Politikerdynastien der Philippinen angehören, hatte sich im vergangenen Jahr erheblich zugespitzt. Marcos ist der Sohn des langjährigen Diktators Ferdinand Marcos, Duterte die Tochter von Ex-Präsident Rodrigo Duterte.

Vor der Präsidentschaftswahl im Mai 2022 hatte Sara Duterte den späteren Wahlsieger Ferdinand Marcos noch unterstützt, bis Juni 2024 war sie Bildungsministerin in dessen Kabinett. Aufgrund des sich verschärfenden Konflikts zwischen den beiden Familien trat sie aber als Ministerin zurück.

Drei Amtsenthebungsverfahren eingeleitet

In den vergangenen zwei Monaten wurden im Repräsentantenhaus drei Amtsenthebungsverfahren gegen Duterte eingeleitet – wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder und eines angeblichen Mordkomplotts gegen Marcos. Wegen der Komplottvorwürfe ermittelt auch die Polizei gegen Duterte. Sie weist alle Anschuldigungen zurück.

Der Vorsitzende des Repräsentantenhauses ist Marcos‘ Cousin Martin Romualdez. Sowohl Romualdez als auch Sara Duterte streben aller Erwartung nach eine Präsidentschaftskandidatur bei den Wahlen 2028 an.

Die Iglesia ni Cristo hat sich gegen eine Amtsenthebung Dutertes ausgesprochen. Die Religionsgemeinschaft mit ihren gut zwei Millionen Anhängern gilt als wichtiger Wählerblock, weil die Mitglieder nur für Kandidaten stimmen dürfen, die von der Kirchenführung abgesegnet wurden.

Manila bereitet sich vor

Die Hauptstadt Manila bereitet sich nun auf den Protestmarsch der Kirche vor, der als „Kundgebung für den Frieden“ angemeldet ist. Behörden und Schulen bleiben am Montag geschlossen, um einen „reibungslosen Ablauf“ der Veranstaltung zu ermöglichen, wie der Leiter des Präsidialamtes, Lucas Bersamin, mitteilte.

Die Hauptstadtbehörden kündigten zudem an, mehrere große Straßen zu sperren. Nach Angaben von Polizeichef Rommel Marbil sollen 2.500 Polizisten für Sicherheit sorgen. (afp)



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