Nach Korruptionsvorwürfen: Peruanischer Präsident Kuczynski entgeht knapp der Amtsenthebung

Der peruanische Präsident Pedro Pablo Kuczynski ist bei einer Abstimmung im Parlament nur knapp einer Amtsenthebung entgangen. Dafür wären acht Stimmen mehr nötig gewesen.
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Perus Präsident Pedro Pablo Kuczynski (2 v. l.).Foto: ERNESTO BENAVIDES/AFP/Getty Images
Epoch Times22. Dezember 2017

Der peruanische Präsident Pedro Pablo Kuczynski ist bei einer Abstimmung im Parlament nur knapp einer Amtsenthebung entgangen. Nach einer 14-stündigen Sitzung stimmten 79 Abgeordnete für eine Amtsenthebung, 19 dagegen, 21 enthielten sich, wie der Parlamentspräsident am Donnerstag mitteilte. Für eine Amtsenthebung wären weitere acht Stimmen nötig gewesen.

Kuczynski schrieb auf seinem Twitter-Account: „Peruaner. Morgen beginnt ein neues Kapitel in unserer Geschichte: Versöhnung und Wiederaufbau unseres Landes.“ Zuvor hatte er vor den mehrheitlich oppositionellen Abgeordneten im Parlament die gegen ihn erhobenen Korruptionsvorwürfe zurückgewiesen.

Der brasilianische Baukonzern Odebrecht hatte vor wenigen Tagen eingeräumt, dass er in Peru zwischen 2005 und 2014 im Gegenzug für Bauaufträge Schmiergelder in Höhe von insgesamt umgerechnet rund 24 Millionen Euro gezahlt hatte. Rund vier Millionen Euro zahlte Odebrecht demnach an zwei Beratungsfirmen, die enge Beziehungen zu Kuczynski unterhielten.

Während eines Teils dieser Zeit hatte der ehemalige Wall-Street-Banker verschiedene Posten in der Regierung von Alejandro Toledo (2001 bis 2006) inne. Dieser soll von Odebrecht für einen gigantischen Bauauftrag 20 Millionen Dollar (18,6 Millionen Euro) an Schmiergeld bekommen haben.

Der 79-jährige Kuczynski hatte lange Zeit Geschäfte mit dem Odebrecht-Konzern bestritten. Anfang Dezember räumte er dann ein, Beratergelder von dem Konzern erhalten zu haben. Diese seien aber völlig legal gewesen.

Korruptionsskandal erschüttert mehrere Staaten Lateinamerikas

Der Korruptionsskandal um den brasilianische Bauriesen Odebrecht erschüttert derzeit mehrere Staaten Lateinamerikas. Seit 2014 förderten die Ermittlungen nach und nach ein ausgeklügeltes System zur Zahlung von Schmiergeldern an Politiker, Parteien, Staatsbeamte und Manager zutage.

Erst vergangene Woche war Ecuadors Vize-Präsident Jorge Glas zu sechs Jahren Haft verurteilt worden, weil er 13,5 Millionen Dollar an Schmiergeldern kassiert hatte. (afp)



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