Pentagon bestätigt Untergang von Chinas neustem Atom-U-Boot bei Wuhan

Bei Wuhan ist ein neues U-Boot der chinesischen Marine gesunken. Die Regierung verschwieg den Vorfall, auch über die Ursache gibt es keine Informationen.
Auch das chinesische Militär ist vom Coronavirus betroffen.
Ein U-Boot der Marine der Chinesischen Volksbefreiungsarmee (PLA) vom Typ „Great Wall 236“. Amerikanischen Angaben zufolge hat die KPCh ihre Seeflotte massiv aufgerüstet.Foto: MARK SCHIEFELBEIN/AFP über Getty Images
Von 28. September 2024

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Chinas neuestes Atom-U-Boot ist nach Angaben des amerikanischen Verteidigungsministeriums bereits im Frühjahr dieses Jahres in einer Werft in der Nähe von Wuhan gesunken. Das bedeutet einen herben Rückschlag für eines der vorrangigen Ziele der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), schreibt die englischsprachige Ausgabe der Epoch Times.

Demnach berichtete das „Wall Street Journal“ zuerst über den Untergang des U-Boots am Pier. Das Pentagon bestätigte den Vorfall, der sich sehr wahrscheinlich im Mai oder Juni ereignet hat. Die chinesischen Behörden haben den Vorfall bisher nicht bekannt gegeben.

Entdeckung des Zwischenfalls ein wichtiges Zeichen an China

Wuhan beherbergt zwei staatlich geförderte Forschungsinstitute. Die Regierung unterhält dort auch die U-Boot-Entwicklung. Der Verteidigungsanalyst und leitende Mitarbeiter des Center for a New American Security, Tom Shugart, hatte als erster Satellitenbilder des neuen U-Boots im Internet veröffentlicht.

Ziding Zhou, ein unabhängiger Analyst, der die militärischen Entwicklungen der KPCh verfolgt, sagte der chinesischen Ausgabe der Epoch Times, die Bilder zeigten, dass das neue Modell nur wenige Meter länger sei als Chinas dieselbetriebenes U-Boot vom Typ 039A. Es sehe so aus, als experimentiere die KPCh mit Nukleartechnologie im kleinen Maßstab. Das U-Boot sehe nicht wie ein Großangriffsmodell aus. Seiner Ansicht nach sei es eher für Seegefechte in der Meerenge von Taiwan geeignet.

Dass die US-Verteidigungsbeamten herausfanden, dass es sich um ein nukleares U-Boot handelte, sei auch ein wichtiges Signal an die KPCh, meint der Analyst. Es habe gezeigt, dass sie ihre waffentechnischen Fortschritte nicht so gut unter Verschluss gehalten hat, wie sie möglicherweise dachte.

China habe sein Atomwaffenarsenal und die militärische Seeflotte „aggressiv ausgebaut“. Die Partei sei damit dem Aufruf des Regimechefs Xi Jinping zur Kriegsbereitschaft gefolgt. China verfüge mit mehr als 370 Schiffen über die weltweit größte Marine und entwickele eine neue Generation von atomar bewaffneten U-Booten.

Von Korruption geplagte Verteidigungsindustrie

Die Expansion habe die US-Marine dazu veranlasst, „die Notwendigkeit einer größeren, tödlicheren Streitmacht“ einzuräumen, wenn sie der chinesischen Marine entgegentreten will. Anfang dieses Monats veröffentlichte die US-Marine ein neues strategisches Dokument, um „die Bereitschaft für die Möglichkeit eines Krieges mit der Volksrepublik China bis 2027“ zu entwickeln.

Was zum Untergang des U-Boots geführt habe, sei unklar, sagte ein hochrangiger US-Verteidigungsbeamter gegenüber der Nachrichtenagentur „Reuters“. „Zusätzlich zu den offensichtlichen Fragen über die Ausbildungsstandards und die Qualität der Ausrüstung wirft der Vorfall tiefere Fragen über die interne Rechenschaftspflicht der PLA und die Aufsicht über die chinesische Verteidigungsindustrie auf, die seit Langem von Korruption geplagt ist“, sagte der Beamte (Anm. d. Red.: PLA steht für People’s Liberation Army, die Volksbefreiungsarmee Chinas).

Es ist nicht überraschend, dass die PLA-Marine versuche, den Untergang zu vertuschen, so der Beamte. Nach Aussage eines Pentagon-Sprechers sei auch unklar, ob das U-Boot Kernbrennstoff an Bord gehabt habe.

Eine Reihe von Satellitenbildern von Planet Labs vom Juni scheint Kräne in der Werft von Wuhan zu zeigen, wo das U-Boot angedockt gewesen sein muss.

Laut einem Pentagon-Bericht verfügte China im Jahr 2022 über sechs ballistische Raketen-U-Boote mit Nuklearantrieb, sechs Angriffs-U-Boote mit Nuklearantrieb und 48 Angriffs-U-Boote mit Dieselantrieb. Das US-Verteidigungsministerium geht davon aus, dass diese U-Boot-Flotte bis 2025 auf 65 und bis 2035 auf 80 U-Boote anwachsen wird.

Raketentest Chinas steht im Widerspruch zu offiziellen Erklärungen

In dieser Woche feuerte die KPCh außerdem eine ballistische Interkontinentalrakete (ICBM) in den Pazifischen Ozean. Es war der erste Test dieser Art seit 1980.

ICBMs sind nuklear bewaffnete Raketen, die fast jedes Ziel auf der Welt treffen können. Die chinesischen Behörden erklärten, sie hätten die betroffenen Nachbarn im Voraus informiert. Japan wies diese Behauptung zurück. Eine Ankündigung habe es nicht erhalten.

Die Rakete vom Typ DF-41 kann etwa 9.300 Meilen (ca. 14.967 km) weit fliegen. Sie schlug in der Nähe der französisch-polynesischen Inseln ein. Experten erklärten gegenüber der Epoch Times, dass die KPCh damit eine Botschaft sowohl im Inland – vielleicht um von der Kritik am Umgang des Regimes mit der Wirtschaft abzulenken – als auch weltweit senden wollte.

James Fanell, Kapitän der US-Marine im Ruhestand und ehemaliger Geheimdienstdirektor der US-Pazifikflotte, sagte, das Vorgehen des chinesischen Regimes stehe im Widerspruch zu offiziellen Erklärungen und diplomatischen Gesprächen.

„Dieser Test erfolgte nur wenige Tage, nachdem der Befehlshaber des südlichen Kriegskommandos der PLA, General Wu Yanan, an der Konferenz der Verteidigungschefs des Indo-Pazifik-Kommandos in Honolulu teilgenommen hatte“, erläuterte Fanell. Das Treffen habe angeblich dazu beitragen sollen, die Spannungen zwischen Peking und Washington abzukühlen. Dieses Versprechen wurde vor dem Hintergrund des Abbruchs der militärischen Gespräche zwischen China und den USA gegeben.



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