Parlament in Frankreich stimmt für Milliardärssteuer

Abgeordnete des französischen Parlaments stimmten für eine Milliardärssteuer, die eine jährliche Abgabe von 2 Prozent beinhalten sollte. Die konservative Regierung ist dagegen. Fest steht die Steuer noch nicht.
Frankreichs neuer Premier Barnier tritt die Nachfolge von Gabriel Attal an.
Frankreichs neuer Premier Barnier tritt die Nachfolge von Gabriel Attal an.Foto: Sarah Meyssonnier/Pool Reuters/AP/dpa
Epoch Times25. Oktober 2024

In den Haushaltsberatungen im französischen Parlament haben die Abgeordneten am Freitag mehrheitlich für die Einführung einer Milliardärssteuer im kommenden Jahr gestimmt – gegen den Willen der konservativen Regierung.

Besteuert werden sollen Vermögen, die über einer Schwelle von einer Milliarde Euro liegen, mit einem Satz von jährlich zwei Prozent. Endgültig beschlossen ist die Reichensteuer aber noch nicht.

Haushaltsminister Laurent Saint-Martin von der liberalen Partei Renaissance des Präsidenten Emmanuel Macron kritisierte am Freitag, so eine Steuer gebe es in keinem anderen Land. Sie sei „das beste Mittel, um die aus dem Land zu jagen, die hier investieren können“.

Macron für niedrige Steuern

Der Vorsitzende des Finanzausschusses, Éric Coquerel von der linkspopulistischen Partei La France insoumise, entgegnete, dieses Argument sei „für 95 Prozent unserer Mitbürger nicht zu verstehen“. Die Leute, „über die wir hier sprechen“, hätten in den vergangenen 20 Jahren „tausend Milliarden Euro“ angehäuft.

Macron hatte seit 2017 eine Politik der niedrigen Steuern verfolgt; der Staat ist mittlerweile hoch verschuldet. Der neue konservative Regierungschef Michel Barnier hat Steuererhöhungen vor allem für große Unternehmen und Ausgabenkürzungen – etwa Stellenstreichungen im öffentlichen Dienst – angekündigt und will so 60 Milliarden Euro 2025 zusammenbekommen.

Budgetminister Saint-Martin sagte am Freitag, im Haushaltsentwurf seien auch „Beiträge der Reichsten“ vorgesehen – „aber gezielt, vorübergehend und ausnahmsweise“. (afp)



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