Pariser Klimavertrag feierlich in New York unterzeichnet
Neben Frankreichs Präsident François Hollande setzten am Freitag auch Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff, Kanadas Premierminister Justin Trudeau und US-Außenminister John Kerry ihre Unterschrift unter das Original. Insgesamt wollten Vertreter aus 171 Staaten unterzeichnen.
Für Deutschland setzte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks ihre Unterschrift unter den Vertrag.
Das Treffen markierte die höchste Zahl an Unterzeichner-Ländern einer Vereinbarung am selben Tag und übertraf damit noch das UN-Seerechtsübereinkommen, das 1982 in Jamaika an einem Tag von 119 Staaten unterzeichnet wurde.
Von dem Vertrag gibt es nur ein Original, das den vollen Text der Vereinbarung in den sechs offiziellen UN-Sprachen (Englisch, Französisch, Russisch, Spanisch, Arabisch und Chinesisch) enthält. Völkerrechtlich verbindlich wird der Vertrag erst mit der Ratifizierung, die in Deutschland und in 54 weiteren Ländern die Zustimmung des Parlaments erfordert.
„Wir müssen sicherstellen, dass unsere Worte zu Taten werden“, sagte Hollande. „Die Ära des Konsums ohne Konsequenzen ist vorbei“, betonte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. „Wir befinden uns in einem Wettlauf gegen die Zeit.“
Vertreter vieler Mitgliedstaaten erklärten bei ihren Reden auf der UN-Bühne, dass die Unterzeichnung im Zeichen folgender Generationen stehe. „Endlich bieten wir unseren Söhnen und Enkeln ein Signal der Verantwortung“, sagte Italiens Regierungschef Matteo Renzi. Das Abkommen müsse „so schnell wie möglich mit Leben gefüllt werden“, bekräftigte Hendricks.
Der Klimavertrag sieht vor, die Erderwärmung auf klar unter zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Die Vertragsstaaten sollen sich bemühen, sie sogar schon bei 1,5 Grad zu stoppen. Eine Strafe bei Nichterfüllung der Zusagen gibt es jedoch nicht.
US-Schauspieler Leonardo DiCaprio, UN-Friendsbotschafter für den Klimaschutz, drängte die Weltgemeinschaft zu einem Ende des Einsatzes fossiler Energieträger. „Eine massive Veränderung ist jetzt nötig.“ Die Wende im Klimawandel verglich er mit der Abschaffung der Sklaverei in den USA: „Jeder wusste, dass es enden musste, aber niemand hatte den politischen Willen, es zu stoppen.“ (dpa)
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