Paris erneut im Visier des Terrors
Die beliebte Konzerthalle ist am Freitagabend mit etwa 1500 Plätzen für ein Konzert der US-Band „Eagles of Death Metal“ ausverkauft. Rufe von „Allah ist groß“ sind zu hören. Doch das ist nicht alles: An mindestens sieben Orten der Stadt haben die Terroristen angegriffen.
Gleichzeitig spielen die Fußballnationalmannschaften von Frankreich und Deutschland vor 78 000 Menschen im Stade de France bei Paris. Dort sind drei Explosionen zu hören: die erste gegen 21.16 Uhr, die zweite sechs Minuten später, die dritte zwischen 21.45 und 22.00 Uhr.
Polizisten haben das Gebiet weiträumig abgeriegelt. In voller Montur lassen sie höchstens Menschen vorbei, die von einem kleinen Parkplatz ihren Roller abholen wollen oder dort wohnen. Anwohner sollen in ihren Wohnungen bleiben.
Einen Blick auf den tatsächlichen Ort der schrecklichen Geschehnisse mit zwei Bombenexplosionen lässt die Polizei nicht zu. Sie sollen sich nach Angaben eines Polizeibeamten auf der hinteren Seite ereignet haben.
In weiten Teilen der Stadt sind Straßen von der Polizei abgesperrt. Menschen müssen Regionalbahnen und Metro räumen, auch Taxis sind nicht mehr zu bekommen. Rettungswagen sind überall unterwegs, die Krankenhäuser haben einen Notplan eingesetzt.
Überall sind Sirenen von Polizei-, Rettungs- und Feuerwehrwagen zu hören. Sonst herrscht teils fast schon beängstigende Stille. Über dem Gebiet des Stadion und der Stadt kreisen Hubschrauber. Fassungslos weinen Menschen.
Überall ist die Stimmung angespannt. Auf dem Platz der Republik, nach den Anschlägen auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ noch Ort einer Massenkundgebung, ist alles abgesperrt. Die Bars in der Gegend haben vorzeitig geschlossen. Der weite Platz ist fast menschenleer. Polizisten mit Maschinenpistolen patourillieren.
Ein Beamter berichtet, die Aktion werde wohl noch die ganze Nacht dauern. Zeitgleich greifen Kollegen von Spezialkommandos im Musikclub „Bataclan“ gegen die Geiselnehmer ein. Allein dort sollen die Islamisten zuvor mindestens 100 Menschen getötet haben. Präsident François Hollande, der zuvor aus dem Stadion gebracht worden war, und Ministerpräsident Manuel Valls fahren umgehend zum Ort.
(dpa)
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