Parallelwährung für Griechenland – EZB prüft Alternativen

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"Keine Verhandlungen mit dem ausländischen oder lokalen Kapital" - Protestmarsch zur deutschen Botschaft in Athen am 23. Mai 2015Foto: LOUISA GOULIAMAKI/AFP/Getty Images
Epoch Times25. Mai 2015

Die EZB prüft, ob eine Parallelwährung Griechenland aus der Staatspleite helfen könnte. Falls die Regierung seine Angestellten nicht mehr in Euro bezahlen kann, könnte es vorübergehend mit Schuldscheinen – also einer Parallelwährung – agieren.

Zum einen hat die Ratingagentur S&P einen Weg gezeigt, wie Griechenland einem formellen Staatsbankrott ausweichen kann: Als Pleite gilt nur ein Zahlungsverzug gegenüber privaten Gläubigern, nicht gegenüber Öffentlichen. Im Mai und Juni ist der IWF zu bezahlen, im Juli und August sind Überweisungen von ca. 7 Mrd Euro an die EZB zu zahlen.

Athen müsste also vor allem die öffentlichen Forderungen ausgleichen. Zum anderen kann die EZB nur solange Nothilfe gewähren, wie die Banken als solvent gelten. Sobald die Pleite eintrifft, ist das nicht mehr der Fall.  

"Eine vom IWF in diesen Fällen erprobte Möglichkeit besteht in der Errichtung eines Sperrkontos: Die Geldgeber zahlen die Kredittranchen auf ein Konto, das einzig und allein der Tilgung der Schulden bei den internationalen Gläubiger-Institutionen dient", erklärt Frank Engels, Leiter Portfoliomanagement bei Union Investment.

Damit gäbe es auch weiterhin Reformvorgaben und kaum finanziellen Spielraum für die eigenen wirtschaftspolitischen Ziele Griechenlands.

Roger Bootle, Chefstratege und Analytiker bei Capital Economics, gibt jedoch zu: "Eine Pleite ohne Grexit wäre nur eine halbe Sache. Lediglich ein Austritt aus der Währungsgemeinschaft könne das Land wieder wettbewerbsfähig machen und damit einen Neuanfang ermöglichen." (ks)



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