Papst spendet in Corona-Krise Segen „Urbi et Orbi“ vor verwaistem Petersplatz
In einer einzigartigen Zeremonie hat Papst Franziskus anlässlich der Corona-Krise am Freitag den Segen „Urbi et Orbi“ (der Stadt und dem Erdkreis) vor einem menschenleeren Petersplatz gespendet. Zugleich erteilte Franziskus den Gläubigen die Generalabsolution. Es war das erste Mal, dass ein Papst den Segen außerhalb von Weihnachten oder Ostern erteilte.
Die Corona-Pandemie zeige „die Verwundbarkeit“ des Menschen und mache „sichtbar, wie wir die Dinge vernachlässigt und aufgegeben haben, die unser Leben und unsere Gemeinschaft nähren, erhalten und stark machen“, sagte der Pontifex in seiner Predigt, die im Fernsehen und im Internet übertragen wurde. Zugleich würdigte er das Engagement der vielen Helfer in der Krise und verwies auf „das Beispiel so vieler Weggefährten“, „die in Situationen der Angst mit der Hingabe ihres Lebens“ reagierten.
Die Corona-Krise mache deutlich, „wie unser Leben von gewöhnlichen Menschen – die üblicherweise vergessen werden – gestaltet und erhalten“ werde, die weder in den Schlagzeilen der Medien noch sonst im Rampenlicht stünden, erinnerte das katholische Kirchenoberhaupt und verwies auf Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger, Supermarktangestellte, Reinigungspersonal und Betreuungskräfte, Transporteure, Ordnungskräfte und ehrenamtliche Helfer sowie viele andere. Diese Menschen hätten verstanden, „dass niemand sich allein rettet“.
Segen in acht Sprachen übersetzt
Der Segen wurde im Internet live in acht Sprachen übertragen, darunter auch Chinesisch und Arabisch. Zudem richtete der Vatikan einen Kanal in Gebärdensprache ein – eine weitere Premiere in Zeiten der Corona-Krise.
Der Papst spricht den Segen „Urbi et Orbi“ normalerweise von der Loggia des Petersdoms aus. Außer an Ostern und Weihnachten findet der Segen nur zur Wahl von neuen Päpsten statt.
Zu Weihnachten und Ostern richtet sich der Papst in seinem Segen an die Betroffenen von Konflikten weltweit. Wie ihnen erteilte Franziskus am Freitag den unter einer Coronavirus-Infektion Leidenden die Generalabsolution.
Die katholische Kirche ist von der Coronavirus-Pandemie auch selbst betroffen. In zahlreichen Ländern rund um den Globus dürfen wegen der Pandemie keine Gottesdienste stattfinden. Als Franziskus vor einigen Wochen wegen einer Erkältung Termine absagte, wurde spekuliert, ob auch das Kirchenoberhaupt selbst sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert haben könnte. Ein Vatikan-Mitarbeiter sagte am Freitag jedoch der Zeitung „Il Messaggero“ dazu, alle bisher beim Papst vorgenommenen Virus-Tests seien negativ verlaufen. (afp)
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