Paketbombe mit „Schrauben oder Bolzen“ – Anti-Terror-Ermittlungen nach Explosion in Lyon

Titelbild
Anschlag in Lyon.Foto: PHILIPPE DESMAZES/AFP/Getty Images
Epoch Times24. Mai 2019

Bei der Explosion einer mutmaßlichen Paketbombe in der Altstadt der ostfranzösischen Stadt Lyon sind am Freitag mindestens acht Menschen leicht verletzt worden. Nach Angaben der Behörden explodierte am späten Nachmittag ein Sprengsatz in einer Fußgängerzone. Die für Terrorismus zuständige Pariser Staatsanwaltschaft übernahm die Ermittlungen.

Nach Angaben aus Polizeikreisen enthielt die Bombe – eine Tasche oder ein Paket – Schrauben, Nägel oder Bolzen. Sie sei vor einer Bäckerei an der Rue Victor Hugo deponiert worden – einer belebten Fußgängerzone in der Nähe des Bellecour-Platzes im Zentrum der Stadt.

Ein 30 bis 35 Jahre alter Mann auf einem Fahrrad sei zum Zeitpunkt der Explosion in der Nähe des Tatorts beobachtet worden und werde von der Polizei gesucht, verlautete aus Ermittlerkreisen. Der Unglücksort im historischen Zentrum der Großstadt wurde geräumt und abgesperrt.

Die Präfektur sprach von acht Leichtverletzten, von denen sieben in Krankenhäuser gebracht wurden. Eine andere Quelle sprach von zehn Leichtverletzten.

Wir sind eher erleichtert, weil es offensichtlich keine Schwerverletzten gab, aber wir wissen mit Sicherheit, dass es ein Sprengsatz war“, sagte der Bürgermeister des zweiten Arrondissements von Lyon, Denis Broliquier.

Der Verdächtige sei von einer Überwachungskamera gefilmt worden.

Die für Terrorismus zuständige Pariser Staatsanwaltschaft übernahm die Ermittlungen. Der Pariser Staatsanwalt Rémy Heitz sei auf dem Weg nach Lyon, teilte die Behörde mit. Auch der Staatsanwalt von Lyon, Nicolas Jacquet, begab sich an den Ort der Explosion.

Präsident Emmanuel Macron bezeichnete die Explosion als „Angriff“. Er könne derzeit keine genaueren Angaben machen, aber „heute, bislang, gibt es kein Opfer“. Er sei in Gedanken bei den Verletzten und ihren Familien, sagte er zu Beginn eines Live-Interviews mit dem YouTuber J-2 zur EU-Wahl. (afp/dpa)



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