Oxfam behauptet: „Erst 1,39 Prozent der syrischen Flüchtlinge in reiche Länder umgesiedelt“
Die Hilfsorganisation Oxfam fordert von reichen Ländern mehr Flüchtlinge aus Syrien aufzunehmen. Bisher hätten nur Deutschland, Kanada und Norwegen ausreichend Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen. Besonders kritisiert Oxfam Frankreich, die Niederlande und die USA.
Reiche Länder sollten mehr Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen, fordert Oxfam. Dazu ruft der unabhängige Verbund von Hilfs- und Entwicklungsorganisationen in einer Pressemitteilung auf. Demnach hätten Deutschland, Kanada und Norwegen dauerhaft mehr Flüchtlinge aufgenommen, als sie es im Verhältnis zu ihrer wirtschaftlichen Leistungskraft hätten machen sollen.
Vier weitere Staaten – Finnland, Island, Schweden und Neuseeland – hätten mehr als die Hälfte ihres gerechten Anteils syrischer Flüchtlinge aufgenommen. Dagegen habe Frankreich nur 4 Prozent seines gerechten Anteils erbracht, die Niederlande 6 Prozent, die USA 7 Prozent, Dänemark 15 Prozent und Großbritannien 22 Prozent, so die Hilfsorganisation in einer deutschen Pressemitteilung.
Mindesten zehn Prozent der Flüchtlinge sollten von reichen Ländern der Welt aufgenommen werden, fordert Oxfam. Das wären 480.000 Syrer von insgesamt 4.8 Millionen, die vor dem Krieg in benachbarte Länder geflohen sind.
Flüchtlingshilfswerk der UNO hofft auf Zusagen wohlhabender Länder
Heute beraten Vertreter von 90 Staaten und internationalen Organisationen in Genf darüber, wie eine gerechtere Verteilung von Kriegsflüchtlingen aus Syrien erzielt werden kann. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) hofft auf die freiwillige Zusage seitens der wohlhabenden Länder in den kommenden Jahren.
Vor allem sollten dadurch Staaten wie die Türkei, Jordanien und der Libanon, wohin die meisten Kriegsflüchtlinge gegangen sind, entlastet werden.
Oxfam: Jordanien und Libanon sind überlastet
Jeder fünfte Einwohner des Libanon und jeder zehnte in Jordanien ist bereits Syrer. Die Verantwortung könne nicht von diesen Ländern mit schlechter Infrastruktur und schwacher Wirtschaft "nahezu alleine" getragen werden, so Oxfam.
Laut Informationen von Oxfam haben reiche Länder nur einen knappen Bruchteil der knapp fünf Millionen Flüchtlinge aufgenommen. Nur 67.100 Menschen seien seit 2013 tatsächlich von reichen Staaten endgültig aufgenommen worden. Dies entspräche lediglich 1.39 Prozent der insgesamt 4.8 Millionen Flüchtlinge, so die britische Organisation am Dienstag.
Die Zusagen für eine längerfristige Aufnahme von Syrern belaufe sich derzeit auf 170.000, so der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge Filippo Grandi vor der Konferenz, laut Deutsche Wirtschafts Nachrichten Er forderte mehr Bereitschaft zur Lastenverteilung. Dafür sollten verschiedenste Einreise- und Aufenthaltsmöglichkeiten angeboten werden – wie humanitäre Transfervisa, Hochschulstipendien, Familienzusammenführungen oder auch private Patenschaften.
Sechs Jahre dauert der Krieg in Syrien mittlerweile an und forderte bisher 270.000 Menschenleben. (dk)
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