Orbán: Olympia-Eröffnungsfeier zeigt moralische Leere des Westens

Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris lösten nicht bei jedem Begeisterung aus. Kritik kommt von Viktor Orbán und aus Russland, ebenso aus christlichen Kreisen, weil das letzte Abendmahl von Dragqueens nachgestellt wurde.
Wer schaut denn da aus dem Wasser:  Reproduktionen von Kunstwerken sind entlang der Seine in Paris für die Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele 2024 aufgestellt.
Wer schaut denn da aus dem Wasser: Reproduktionen von Kunstwerken sind entlang der Seine in Paris für die Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele 2024 aufgestellt.Foto: Vadim Ghirda/AP/dpa
Epoch Times27. Juli 2024

Nach Ansicht von Ungarns Regierungschef Viktor Orbán hat die spektakuläre Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris am Freitagabend den moralischen Verfall des Westens veranschaulicht.

Orbán prangerte am Samstag in einer Rede in Rumänien eine „Entledigung“ der „metaphysischen Bindungen an Gott, das Vaterland und die Familie“ in westlichen Ländern an. Dies habe zu „einem Mangel an öffentlicher Moral geführt, wie Sie sehen konnten, wenn Sie gestern die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele gesehen haben“, sprach Orbán in Băile Tușnad vor der dort lebenden großen ungarischen Gemeinde.

Die Eröffnungsfeier am Freitagabend wandte sich unter anderem der LGBTIQ+-Gemeinde zu. Dragqueens stellten das letzte Abendmahl nach.

„Westliche Werte, die lange Zeit als universell galten, werden von vielen Ländern auf der Welt zunehmend als inakzeptabel angesehen und abgelehnt“, sagte Orbán, womit er sich auf Staaten wie China, Indien oder die Türkei bezog.

Russland: „Massive Niederlage“

Das von den Olympischen Spielen ausgeschlossene Russland stufte den Eröffnungstag in Paris gar als „massive Niederlage“ ein. Die russische Außenamtssprecherin Marija Sacharowa verwies im Messengerdienst Telegram auf einen „Zusammenbruch des Verkehrs“ und spielte damit darauf an, dass am Freitag Sabotage-Akte an Glasfaserkabeln weite Teile des französischen Bahnverkehrs lahmgelegt hatten.

Außerdem betonte die Ministeriumssprecherin, dass das Publikum der Eröffnungsfeier „stundenlang im strömenden Regen“ habe sitzen müssen, weil die Organisatoren für die Open-Air-Veranstaltung keine Vorkehrungen für schlechtes Wetter getroffen hätten.

Sacharowa bezeichnete die Innenstadt von Paris als „Ghetto“, das „von Ratten überflutet“ werde, und kritisierte, dass bei der Eröffnungsfeier „Apostel durch Transvestiten“ dargestellt worden seien und damit ein „für Christen heiliges“ Motiv verunglimpft worden sei.

Auch Kirche nicht erfreut

Die französische Bischofskonferenz kommentierte laut „Fränkische Landeszeitung“ die Eröffnungsfeier ebenso kritisch: „Diese Zeremonie enthielt leider auch Szenen, in denen das Christentum verspottet und verhöhnt wurde, was wir zutiefst bedauern“.

Ähnlich äußerte sich Javier Tebas, Chef der spanischen Fußball-Liga, laut „Welt“ in der spanischen Zeitung „Marca“ und zitierte ihn mit folgenden Worten: „Inakzeptabel, respektlos, schändlich. Die Verwendung des Bildes des letzten Abendmahls bei den Olympischen Spielen in Paris ist eine Beleidigung für uns Christen. Wo bleibt der Respekt vor dem religiösen Glauben?“

Die katholische Zeitung „Die Tagespost“ zitierte noch weitere Stimmen des Christentums. Darunter auch der US-amerikanische Bischof Joseph Strickland aus Texas, der in einem Tweet auf X von einem „neuen Tiefpunkt für die menschliche Gesellschaft“ sprach.

Die Eröffnungsfeier, bei dem auch Megastars wie Lady Gaga und Céline Dion auftraten, erntete international viel Begeisterung, stieß jedoch auch auf Kritik. In Frankreich empörten sich vor allem Vertreter der Rechten über den „Wokismus“ einiger Showeinlagen.

Internationale Presse weniger kritisch

Der Überblick der internationalen Presse zeigt, dass die Eröffnungsfeier weitgehend positiv aufgenommen wurde. „Seine-sationell“, bezeichnete sie beispielsweise die englische „Sun.“

„Les Dernières Nouvelles d’Alsace“ sagt zur Eröffnungsfeier beispielsweise: „Paris hat sich auf die schönste Art und Weise in Szene gesetzt. Die Zeremonie (…) feierte Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit und vor allem die Vielfalt eines Landes, das sein Erbe annimmt und sich in die Zukunft wagt, indem es seine Kulturen ohne Komplexe und mit Kühnheit vereint (…).“ (afp/ah)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion