Österreichs Trio in den Startlöchern für das Kanzleramt: Parlamentswahl hat begonnen

Österreich wählt am Sonntag ein neues Parlament. 6,35 Millionen Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren könnten entscheiden, welche Parteien künftig im Nationalrat sitzen.
Titelbild
V.l.n.r. Andreas Babler, Karl Nehammer und Herbert Kickl bei einer TV-Debatte vor den österreichischen Parlamentswahlen 2024.Foto: Christian Bruna/Getty Images
Epoch Times29. September 2024

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In Österreich hat am Sonntag die Parlamentswahl begonnen, bei der erstmals die FPÖ stärkste Kraft werden könnte. Die meisten Wahllokale öffneten um 07.00 Uhr. 6,35 Millionen Bürger ab 16 Jahren können darüber entscheiden, welche Parteien künftig im Nationalrat in Wien sitzen. Mit ersten Prognosen wird nach dem landesweiten Wahlschluss um 17:00 Uhr gerechnet. Das vorläufige Ergebnis wird am späten Abend oder in der Nacht erwartet.

FPÖ könnte erstmals stärkste Kraft werden

In Wahlumfragen kam die FPÖ von Parteichef Herbert Kickl zuletzt auf rund 27 Prozent.  Sie lag damit zwei Prozentpunkte vor der konservativen ÖVP, die 2019 noch mit über 37 Prozent der Stimmen klar vorn gelegen hatte. Seit seinem Amtsantritt bekam Karl Nehammer (ÖVP) es mit lauter Krisen zu tun, darunter die Corona-Pandemie und die hohe Inflation. Eine Herausforderung anderer Art in Nehammers politischem Leben war das Regierungsbündnis mit den Grünen.

Den Sozialdemokraten von der SPÖ werden gut 20 Prozent prognostiziert. Andreas Babler wurde vergangenes Jahr Chef der Sozialdemokratischen Partei Österreichs. Diese hat in den Nachkriegsjahrzehnten die Politik in Österreich dominiert, ist aber bereits seit 2017 nicht mehr an der Regierung.

Anders als Nehammer oder gar Kickl vertritt Babler keinen restriktiven Kurs in der Einwanderungspolitik. Er war Bürgermeister von Traiskirchen nahe Wien, wo sich zu seiner Zeit der größten Aufnahmelage für Flüchtlinge im ganzen Land befand.

Mögliche Szenarien nach der Wahl

Im Juni gewann die FPÖ die Europawahl in Österreich. Nun könnte die Partei erstmals zur stärksten Kraft im österreichischen Nationalrat, der großen Kammer des Parlaments, werden. Doch was danach passiert, ist weitgehend unklar.

FPÖ und ÖVP haben eine Zusammenarbeit zwar nicht ausgeschlossen, aber Nehammer stellt dafür die Bedingung, dass Kickl in keiner Weise an solch einer Koalition beteiligt wäre. Als Alternative steht eine Kooperation zwischen ÖVP und SPÖ im Raum, möglicherweise in einer Konstellation mit den Neos. (afp/dpa/red)



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