Österreichs FPÖ stellt Team für Koalitionsverhandlungen auf

Nachdem die ÖVP erklärte, nicht mit der FPÖ eine Koalition eingehen zu wollen, wird die Regierungsbildung in Wien schwierig. Bundespräsident Alexander Van der Bellen muss entscheiden, wen er mit Regierungsbildung beauftragt.
Kanzler Nehammer hat auch bei einer knappen Niederlage gute Chancen, nächster Regierungschef Österreichs zu werden.
Kanzler Nehammer hat auch bei einer knappen Niederlage gute Chancen, nächster Regierungschef Österreichs zu werden.Foto: Roland Schlager/APA/dpa
Epoch Times30. September 2024

An dieser Stelle wird ein Podcast von Podcaster angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um den Podcast anzuhören.

Nach dem Erfolg der FPÖ bei der Parlamentswahl in Österreich bereitet sich die Partei auf Koalitionsverhandlungen vor. Parteichef Herbert Kickl habe sein Verhandlungsteam zusammengestellt, meldete die österreichische Nachrichtenagentur APA am Montag.

Als Verhandlungsgrundlage solle das FPÖ-Wahlprogramm „Festung Österreich“ dienen. Dieses enthält vor allem bei den Themen Asyl und Einwanderung Positionen, die bei möglichen Koalitionspartnern auf Ablehnung stoßen dürften.

Bei der Wahl am Sonntag war die FPÖ laut vorläufigem amtlichen Endergebnis mit rund 29 Prozent der Stimmen erstmals stärkste Kraft geworden.

Sieger und Verlierer der Nationalratswahl am 29. September in Österreich im Vergleich zu 2019.

Sieger und Verlierer der Nationalratswahl am 29. September in Österreich im Vergleich zu 2019. Foto: ts/Epoch Times

Die konservative ÖVP von Kanzler Karl Nehammer erlitt starke Einbußen und kam auf knapp 27 Prozent vor der sozialdemokratischen SPÖ mit 21 Prozent.

ÖVP hat Koalition ausgeschlossen

Damit zeichnet sich eine schwierige Regierungsbildung ab: Im Wahlkampf hatte Nehammer eine Zusammenarbeit mit FPÖ-Chef Kickl ausgeschlossen. Kickl hatte am Wahlabend den Regierungsanspruch seiner Partei betont.

Die anderen Parteien müssten nun die Frage beantworten, „wie sie es mit der Demokratie haben“, sagte er mit Blick auf Nehammers Absage an ein Regierungsbündnis unter seiner Führung.

Stimmenverteilung bei Nationalratswahl am 29. September in Österreich.

Stimmenverteilung bei der Nationalratswahl am 29. September in Österreich. Foto: ts/Epoch Times

Wegen Kickls umstrittener Äußerungen und Positionen könnte sich der aus den Reihen der Grünen stammende Bundespräsident Alexander Van der Bellen weigern, den FPÖ-Chef mit der Regierungsbildung zu beauftragen.

In diesem Fall könnte der amtierende Kanzler Nehammer erneut zum Zuge kommen.

Der frühere Innenminister Kickl hatte die FPÖ-Führung im Jahr 2021 übernommen – zwei Jahre nach dem „Ibizagate“ seiner Partei und dem darauf folgenden Debakel bei der Nationalratswahl 2019.

Kickl nennt eine „Remigration“ eines seiner politischen Ziele, bei der Österreicher mit nicht-europäischen Wurzeln, deren Integration als unzureichend eingestuft wird, ausgewiesen werden sollen. (afp/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion