Österreich weist erstmals einen russischen Diplomaten aus
Österreich weist einen russischen Diplomaten aus gegen den laut Medienberichten ein Spionageverdacht besteht. Ein Sprecher des Außenministeriums in Wien sagte am Montag, der Diplomat habe gegen die Wiener Konvention über diplomatische Beziehungen verstoßen und werde des Landes verwiesen. Weiter wollte er den Fall nicht kommentieren. Nach Informationen der „Kronen Zeitung“ ist der Diplomat in einen Fall von Industriespionage verwickelt.
Der Zeitung zufolge muss der russische Diplomat wegen „jahrelanger Wirtschaftsspionage mit Hilfe eines österreichischen Staatsbürgers in einem High-Tech-Unternehmen“ bis zum 1. September Österreich verlassen. Unter Berufung auf seine diplomatische Immunität habe der Mann eine Aussage verweigert. Es sei das erste Mal, dass ein russischer Diplomat das Land verlassen müsse, schrieb die „Kronen Zeitung“.
Die russische Botschaft in Wien reagierte im Onlinedienst Twitter „empört über die Entscheidung der österreichischen Behörden“. „Wir sind sicher, dass eine angemessene Antwort aus Moskau nicht lange auf sich warten lässt“, schrieb die russische diplomatische Vertretung weiter.
Im Juni war in Österreich ein Oberst a.D. wegen Spionage verurteilt und zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er soll im Kontakt mit einem russischen Verbindungsoffizier gestanden haben und ein Vierteljahrhundert lang Informationen über die österreichischen Waffensysteme und den Aufbau des Bundesheeres nach Moskau übermittelt haben.
Österreich pflegt eigentlich gute Beziehungen zu Russland. Das Land sieht sich als Brücke zwischen Ost und West und hatte sich unter anderem 2018 in dem Giftanschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal in Großbritannien von der Mehrheit der europäischen Staaten abgegrenzt. Österreich weigerte sich damals, russische Diplomaten als Vergeltung auszuweisen. (afp)
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