Österreich startet Abschreckungs-Kampagne in Afghanistan
In Internet, Fernsehen, Zeitungen und sogar auf Bussen werden demnächst Slogans wie „Österreichs Asylrecht nun noch strenger“ unters afghanische Volk gebracht. Ziel ist, Menschen von der Flucht in den Alpenstaat abzuhalten. Dies berichtet das ORF.
Afghanen waren mit 25.500 Asylanträgen 2015 die größte Migrantengruppe Österreichs. Nur 189 von ihnen kehrten wieder heim, rund 45 Prozent werden anerkannt.
„Sehr viele innerstaatliche Fluchtmöglichkeiten“
Österreichs Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) empfiehlt Bewohnern des kriegsgebeutelten Landes nun die „sehr vielen innerstaatlichen Fluchtmöglichkeiten.“ Österreich habe mittlerweile das strengste Asylrecht Europas, so Mikl-Leitner. Es sei ein „Gebot der Fairness“ Menschen darüber zu informieren, denn sie würden oft durch Lügen von Schleppern angelockt. Eine ähnliche Kampagne im Kosovo habe im vergangenen Jahr großen Erfolg gehabt, so das Innenministerium.
Fernsehspots für Analphabeten
Mit Fernsehspots von Heimkehrern, die von enttäuschten Erwartungen berichten, sollen die vielen Analphabeten Afghanistans erreicht werden. Auch in der Socialmedia soll es Spots in dortigen Sprachen geben. Österreich eröffnete eine afghanische Facebook-Seite, die bereits 32.000 Likes hat. Diese Seite verweist jedoch auch auf „Refugee Guide“, eine Seite, die sich an bereits in Österreich befindende Afghanen richtet.
Zur Kampagne gehören Zeitungs- und, Onlineinserate sowie Großplakate in den fünf bevölkerungsreichsten Städten des Landes. In der Hauptstadt Kabul werden Autobusse mit den verschiedenen Slogans durch die Straßen fahren, berichtet der ORF. „Ohne Einkommen kein Familiennachzug“ ist einer von ihnen.
Die Plakate wie sie in #Afghanistan zu sehen sein werden: #Informationskampagne #Wirtschaftsflüchtlinge #Aufklärung pic.twitter.com/PJnv3NJOsI
— migration_österreich (@Migration_Oe) 1. März 2016
Australien als Vorbild
Vorbild ist Australiens „No Way“-Kampagne, die im Frühjahr 2014 startete und Migranten klar machte: „You will not make Australia home.“ Australien investierte im ersten Jahr 20 Millionen Dollar in die mediale Abschreckung und erntete international Kritik.
Österreich rechnet in Afghanistan zunächst mit Ausgaben von 10.000 Euro (die Werbepreise sind dort sehr günstig) und will eine ähnliche „Informationsoffensive“ demnächst in Tunesien, Marokko und Algerien starten.
Eine Kampagne, um ihr Land unattraktiv zu machen, lancierten im Herbst bereits Helfer der „Schwedendemokraten“. Sie verteilten in europäischen Asyllagern Flugblätter, welche auf die „Nachteile“ Schwedens hinwiesen. (rf)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion