„Ocean Viking“ wartet mit mehr als hundert Migranten auf sicheren Hafen
Auch eine Woche nach der Bergung von 114 Menschen im Mittelmeer wartet die „Ocean Viking“ weiter auf einen sicheren Hafen. Die Menschen an Bord des Schiffes befänden sich weiter auf hoher See und hätten keine Gewissheit, wo sie aussteigen könnten, erklärte die Organisation SOS Méditerranée in Marseille. Bei den Flüchtlingen machten sich demnach Ermüdung, Erschöpfung und Angst breit.
Dagegen teilte die Hilfsorganisation Sea-Eye mit, dass ihr Schiff „Sea-Eye 4“ den sizilianischen Hafen Pozzallo zugewiesen bekam und diesen an Heiligabend erreichen könnte. „Wir hoffen, dass die Menschen nun zeitnah an Land gehen dürfen und nicht auch noch die Weihnachtstage an Bord verbringen müssen“, erklärte Sea-Eye. Das Schiff hatte am 16. und 17. Dezember in vier Einsätzen 223 Menschen im Mittelmeer aufgenommen.
Die „Ocean Viking“ wird von SOS Méditerrannée gemeinsam mit der Internationalen Föderation der Rot-Kreuz- und Roter-Halbmond-Gesellschaften betrieben. Sie hatte am 16. Dezember vor der Küste Libyens 114 Menschen aus einem manövrierunfähigen Schlauchboot gerettet. Unter den Insassen waren zehn Frauen und 30 Minderjährige. Die Hilfsorganisationen müssen oftmals mehrere Tage darauf warten, dass ihnen von den europäischen Mittelmeer-Anrainerländern ein sicherer Hafen zugewiesen wird, in den sie einlaufen können.
Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit 2014 fast 23.000 Menschen bei dem Versuch, nach Europa zu gelangen, im Mittelmeer ums Leben gekommen oder werden vermisst. Allein seit Beginn dieses Jahres sollen mehr als 1600 Menschen bei der gefährlichen Überfahrt gestorben oder verschwunden sein. (afp/oz)
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