Notre-Dame: Brand ist gelöscht – Einsturzgefahr bleibt bestehen – Erste Vermutungen zur Brandursache
Nach Angaben des französischen Innenministeriums besteht beim Flammeninferno rund um die Kathedrale Notre Dame immer noch Einsturzgefahr. Nachdem das Feuer („Brandgefahr“) mittlerweile komplett gelöscht wurde, wird nun geklärt, wie nach dem Brand die Bausubstanz standhalten werde. Die große Frage ist laut Innenstaatssekretär Laurent Nunez: Ist die Kathedrale nach dem Feuer stabil? Kann die Feuerwehr ihre Arbeit im Inneren weiterführen?
Ein Sprecher der Feuerwehr bestätigte, dass es dramatische Schäden gäbe. Die Flammen zerstörten das Dach fast vollständig, ein Kirchturm stürzte ein. Die Struktur der gotischen Kathedrale und die Fassade mit den beiden Haupttürmen konnten demnach aber gerettet werden. In der Nacht befürchtete die Feuerwehr, dass die gesamte Kathedrale einstürzen könnte. Laut „Le Figaro“ sagte ein führender Einsatzleiter: „Bis heute Morgen bestand die Aufgabe darin, die beiden nördlichen und südlichen Glockentürme zu erhalten, um sicherzustellen, dass die Türme nicht zusammenbrechen.“
Es besteht jedoch weiterhin Einsturzgefahr. Man bedenke: Die Bäume, welche das Holz für die Dachstruktur spendeten, wurden zwischen 1160 und 1170 gefällt. Intern wurde dieser Teil der Kathedrale „Der Wald“ genannt. Ein Brandexperte sagte dazu kurz: Notre-Dame ist derzeit „eine riesige Streichholzschachtel“. Am Brandschutz konnte es jedenfalls nicht liegen. Dreimal täglich wurden Brandaufseher ausgeschickt, um den Dachstuhl zu inspizieren.
Schweissarbeiten am Dach
Drei Menschen sind beim Brand von Notre-Dame leicht verletzt worden. Zwei Polizisten und ein Feuerwehrmann wurden laut Angaben der Einsatzkräfte sofort versorgt. Das Feuer hatte sich am Montagabend rasend schnell ausgebreitet. Erste Vermutungen zur Brandursache gehen in Richtung Bauarbeiten. Hat sich das Feuerinferno im Zuge der Bauarbeiten am Dach entzündet? „Le Parisien“ glaubt zu wissen, dass Schweissarbeiten am Dach die Feuersbrunst auslösten.
Funke im Holzstaub
Die Renovierungsarbeiten starteten im Sommer 2018 und sollten bis 2027 andauern. Rund 60 Millionen Euro wurden dafür veranschlagt. Um 19 Uhr brach das Feuer in Notre-Dame aus und breitete sich rasend schnell aus. Die Arbeiter waren zu dieser Zeit bereits im Feierabend. Jedoch erklärt ein Brandexperte folgendes Szenario: Die alte und sehr morsche Substanz könnte durch einen Funken im Holzstaub entzündet worden sein. Dieser hätte stunden-, oder gar tagelang vor sich hinglühen können.
Die Staatsanwaltschaft leitete bereits Ermittlungen ein, schon in der Nacht wurden erste Bauarbeiter befragt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat bereits einen Wiederaufbau der Kathedrale von Notre-Dame versprochen. (cs)
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