Norweger feiern Nationalfeiertag wegen Corona-Krise im kleinen Kreis
Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg haben die Norweger ihren Nationalfeiertag nicht mit großen Paraden, sondern nur im kleinen Kreis feiern können. Wegen der Corona-Krise wurden die traditionellen Kinderparaden am Sonntag abgesagt. König Harald und seine Familie wandten sich lediglich über das Fernsehen an das Volk. Oslos Hauptstraße, in der es normalerweise von Festbesuchern wimmelt, war fast menschenleer.
Norwegen feiert alljährlich am 17. Mai die Unterzeichnung der Verfassung im Jahr 1814. An diesem Tag herrscht üblicherweise Volksfeststimmung. Unzählige Paraden von Schulkindern füllen die Straßen, die in Oslo vor dem königlichen Palast enden. Die Norweger essen Eiscreme und Hotdogs und führen ihre „Bunads“, ihre traditionellen Trachten, vor.
Bootsumzüge und „Singen auf dem Balkon“
Wegen der Corona-Krisde wurden in diesem Jahr jedoch alle Umzüge abgesagt und Versammlungen mit mehr als 50 Teilnehmern verboten. In mehreren Küstenorten wurden die traditionellen Paraden durch Bootsumzüge ersetzt.
Die Regierung hatte die Norweger zudem aufgerufen, um Punkt 13.00 Uhr von ihren Fenstern, Balkonen oder Gärten aus die Nationalhymne zu singen – „so laut, dass man es bis zur Palastpromenade hören kann – ohne dorthin zu gehen“, sagte Gesundheitsminister Bent Hoie.
Die Ausbreitung des Coronaviruse in Norwegen scheint seit einigen Wochen unter Kontrolle zu sein. Insgesamt infizierten sich nach offiziellen Angaben knapp 8200 der 5,4 Millionen Einwohner, 232 Menschen starben an den Folgen einer Infektion. (afp/al)
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