Nordostasien den Frieden bringen
Der Koreakrieg wurde nie wirklich beendet. Im Juli 1953 wurde ein Waffenstillstand unterzeichnet, allerdings nicht von Südkorea. Keine der beiden Parteien hat jemals einen Friedensvertrag unterzeichnet und schwer bewaffnete Truppen stehen sich an einer entmilitarisierten Zone in einer angespannten Situation immer noch gegenüber.
Der Schlüssel zur Wiederherstellung des Friedens auf der koreanischen Halbinsel und in Nordostasien liegt darin zu verstehen, welche Rolle China dabei spielt.
Seit die Streitkräfte des chinesischen Regimes im Oktober 1950 offiziell in den Koreakrieg eintraten, behauptete das chinesische Regime, es hätte sich verteidigen müssen.
Am 21. Juni veröffentlichte die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Chinanews.com einen Artikel mit der immer wiederholten Position, die das chinesische Regime seit 1950 einnimmt: Die Stationierung der siebten US-Flotte zur Verteidigung Taiwans und der verbündeten Truppen, die im Oktober 1950 den 38. Breitengrad in Nordkorea überquerten, bedrohten Chinas nördliche Region. Daraufhin schickte die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) Truppen in den Kampf.
Aber in Wirklichkeit standen die Truppen der KPCh dort schon am Anfang des Krieges, und zwar im Juni 1950. Dokumente in den sowjetischen Archiven – wie das Archiv für Außenpolitik und das Archiv des Präsidenten der Russischen Föderation – belegen, dass die Truppen der KPCh die stärkste Streitkraft waren, die am Anfang des Krieges an der Invasion gegen Südkorea teilnahm.
Bevor Nordkorea in den Süden einmarschierte, hatte sich Mao Zedong gegenüber Stalin und Kim Il-sung verpflichtet, Truppen zu entsenden. Major General Xu Yan von der Volksbefreiungsarmee schrieb in seinem Buch „Mao Zedong und der Koreakrieg“, die KPCh hätte bis Februar 1950 drei Divisionen nach Nordkorea geschickt.
Die KPCh hatte ideologische Gründe für die Entsendung von Truppen. Sie hatte sich auf die Hilfe der Sowjetunion verlassen, um an Stärke zu gewinnen und schließlich die Macht in China zu ergreifen; zu dieser Zeit orientierte sie sich ideologisch an der Sowjetunion. Die sowjetische Politik gegenüber der KPCh basierte auf einer Abwägung der Interessen des Ostblocks; insofern wurde die KPCh von den Sowjets benutzt.
Auch deshalb, weil die Kommunisten den chinesischen Bürgerkrieg relativ leicht gewonnen hatten, stieg dieser Erfolg den Staats- und Regierungschefs zu Kopfe und sie brannten darauf, in diesen Krieg einzutreten. Sie unterschätzten jedoch die Kampfkraft der amerikanischen Truppen.
Der Wunsch des chinesischen Regimes nach Krieg wurde von Mao Zedongs Größenwahn noch verstärkt. Sein Charakter war einer der wichtigsten Gründe für den Eintritt der KPCh in den Koreakrieg.
Unerwarteterweise führten die ersten drei militärischen Unternehmungen der KPCh nach der Invasion in Korea zu großen Erfolgen. Aus diesem Grund bedauern es heute viele gebildete Chinesen der breiten Masse des Volkes sehr, dass die KPCh nicht schon früher einen Waffenstillstandsvertrag unterzeichnete.
In jedem Fall hätte sich die KPCh mit ihrer militäristischen Einstellung früher oder später jedoch in Schwierigkeiten gebracht. Die Erfolge der KPCh wurden erst gestoppt, als die Partei die Stärke der amerikanischen Streitkräfte zu spüren bekam.
Auf alliierter Seite verstanden die Staats- und Regierungschefs nicht das Wesen der KPCh und die Bedeutung ihres Bündnisses mit der Sowjetunion und Nordkorea. Sie analysierten seinerzeit auch nicht genau das Wesen der KPCh-Führung, die insgesamt schlechte strategische Entscheidungen traf und deshalb große Verluste verursachte.
Riesige Verluste
In diesem Krieg gab es keinen Sieger, die Verluste auf beiden Seiten waren riesig. Die koreanische Halbinsel bestand nur noch aus Ruinen, die Spaltung zwischen Nord- und Südkorea verschärfte sich und die ganze Situation wurde beispielhaft für den Kalten Krieg.
An der Oberfläche nutzte die Sowjetunion den Koreakrieg, um China in einen Konflikt mit den Vereinigten Staaten hineinzuziehen und vorübergehend den strategischen Druck in Osteuropa zu lindern, während sie Waffen an die Chinesen verkaufte.
Bereits während des Krieges durchschauten die Chinesen das skrupellose Gewinnstreben der Sowjets, was in der Folge zur Spaltung zwischen der KPCh und der Sowjetunion führte. Seitdem haben sich die beiden Parteien gegenseitig getäuscht und betrogen. Sie schienen nahe beieinander zu stehen, waren aber in Wirklichkeit verfeindet; schließlich kam es fast zu einem bewaffneten Konflikt.
Der Koreakrieg war eine Tragödie für das chinesische Volk. Abgesehen von den weithin bekannten Verlusten durch den Krieg wurde die herrschende Clique der KPCh auch stabilisiert und gestärkt. Das chinesische Volk wurde von der KPCh erfolgreich auf ihre Ideologie eingeschworen und von der globalen Hauptströmung der Zivilisation isoliert.
Seitdem gab es enorme Veränderungen in der globalen Strategie. Der Kommunismus als politische Weltmacht ist zerfallen. Obwohl die Alliierten nur einen geringen Preis für die Stabilität in Nordostasien zahlten, war das Ergebnis bedeutsam. Es war nicht nur ein militärischer Sieg, sondern es wurde auch die Grundlage für weitverbreitete Werte geschaffen: Demokratie und Freiheit waren siegreich, während der Totalitarismus einen Schlag hinnehmen musste.
Die Zukunft Nordostasiens
Der Kalte Krieg ist vorbei, aber es gibt noch immer militärische Operationen in Nordostasien. Nordkorea strebt immer noch danach, eine Atommacht zu werden. Die jüngste Versenkung der südkoreanischen Korvette Cheonan führte zu weiteren Spannungen.
Die KPCh präsentierte sich der Welt gegenüber immer als Friedensstifter. Die internationale Gemeinschaft möchte wirklich erreichen, dass sich die KPCh aktiv darum bemüht, Nordkorea zu einem atomwaffenfreien Land zu machen. US-Experten betonen oft die Bedeutung der Zusammenarbeit mit der KPCh. Diese Denkweise ist jedoch falsch und gefährlich.
Die KPCh und ihre Ideologie haben sich sehr verändert. Dennoch übt sie immer noch eine totalitäre Herrschaft aus. Die Partei würde heute nicht für den Ostblock kämpfen, wenn er noch existierte. Aber die Partei würde auch nicht zögern, für die Durchsetzung ihrer eigenen Interessen Krieg zu führen.
Die KPC hat sich zum Feind des chinesischen Volkes gemacht und kann nicht mehr vortäuschen, sie würde für das allgemeine Volk kämpfen. Aufgrund des Fortschritts in der Wehrtechnik unterscheidet sich der Krieg heutzutage grundlegend von traditionellen Kriegen.
Der Besitz von Massenvernichtungswaffen ermöglicht es der KPCh, sich gegen die ganze Welt zu stellen. Die KPCh kann Nordkorea mit ihrer militärischen Macht in einem lokalen Krieg unterstützen und dessen Überleben sicherstellen.
Umgekehrt hat sich das Thema Nordkorea als sehr wirkungsvolles Druckmittel der KPCh gegenüber der internationalen Gemeinschaft erwiesen. Als bekannt wurde, dass China Iran bei seinem weiteren Streben eine Atommacht zu werden, unterstützt, bewirkte die Diskussion über Nordkorea, dass weniger Druck auf China ausgeübt wird. Sie führt auch zu einer Verlagerung der Aufmerksamkeit, wenn das Thema des chinesischen Wechselkurses auf die Tagesordnung kommt. Wenn in China innenpolitische Spannungen aufflackern, lenkt die militärische Pattsituation zwischen Nord- und Südkorea die chinesische Bevölkerung ab.
Weil die KPCh von der Situation eines drohenden Krieges profitiert, wird es in Nordostasien niemals Frieden geben, solange die KPCh weiterregiert.
Auf Gewalt mit Gewalt zu antworten ist keine tragfähige Strategie. Die beste Strategie der internationalen Gemeinschaft besteht darin, sich einerseits sehr gut auf einen Krieg vorzubereiten, weil nur dadurch ein Krieg vermieden werden kann. Auf der anderen Seite sollte sie anfangen, gemeinsame Werte zu fördern. Dazu gehört die Unterstützung des chinesischen Volkes in seinem Kampf für Demokratie und Menschenrechte.
Erst dann, wenn das chinesische Volk als Ganzes aufwacht, wird die KPCh nicht länger an der Macht bleiben können. Nur die breite Masse des chinesischen Volkes hat die Macht, eine Entscheidung für den Frieden in Nordostasien herbeizuführen.
Artikel auf Englisch: Bringing Peace to Northeast Asia
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