Nordkoreas Machthaber erweist vor Abreise aus Vietnam Ho Chi Minh die Ehre
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat am Samstag seinen zweitägigen Besuch in Vietnam beendet und ist im olivgrünen Panzerzug in Richtung Heimat aufgebrochen. Vom nordvietnamesischen Bahnhof Dong Dang sollte die 4000 Kilometer lange Reise über China nach Pjöngjang führen. Zuvor hatte Kim in Hanoi vor dem Betondenkmal für den 1969 gestorbenen Revolutionsführer Ho Chi Minh einen Kranz niederlegt und sich fast eine Minute lang verneigt.
Kim war am Dienstag anlässlich seines zweiten Gipfeltreffens mit US-Präsident Donald Trump in der vietnamesischen Hauptstadt eingetroffen. Das Treffen wurde am Donnerstag ohne Ergebnis abgebrochen. Es gab keine Einigung bei der Frage der Sanktionen gegen Nordkorea und der atomaren Abrüstung.
Reise galt nicht als Staatsbesuch von Kim Jong Un in Vietnam
Kim war der erste nordkoreanische Machthaber seit mehr als fünf Jahrzehnten, der Vietnam besuchte – wie Nordkorea ein von einer kommunistischen Partei beherrschter Einparteienstaat. Seine Reise galt jedoch nicht als Staatsbesuch, da Kim formell nicht der Präsident seines Landes ist.
Als „Ewiger Präsident“ Nordkoreas wird sein 1994 gestorbener Großvater Kim Il Sung geführt. Dieser hatte als enger Freund Ho Chi Minhs Vietnam 1964 einen Besuch abgestattet – ebenfalls im Zug.
Militärmanöver von Südkorea und den USA werden verändert
Ein US-Regierungsverantwortlicher, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte der Nachrichtenagentur AFP am Freitag, die gemeinsamen Militärmanöver von USA und Südkorea würden „unterbrochen“.
In Südkorea hieß es dazu aus Regierungskreisen, die Übungen würden mit weniger Soldaten abgehalten. Beide Seiten würden dazu in den kommenden Tagen eine gemeinsame Erklärung veröffentlichen.
Der US-Sender NBC News hatte unter Berufung auf zwei Pentagon-Mitarbeiter berichtet, die jährliche Militärübung „Foal Eagle“, die in der Regel im Frühling stattfindet, falle dieses Jahr aus. Im vergangenen April hatten an dem Großmanöver nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Seoul rund 11.500 US-Soldaten und 290.000 südkoreanische Soldaten teilgenommen. (afp)
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