Nordkorea provoziert mit neuen Raketentests
Mit neuen Raketentests hat Nordkorea seine Nachbarländer und die USA provoziert. Nordkorea feuerte am Donnerstagmorgen nach Angaben der südkoreanischen Streitkräfte zwei Kurzstreckenraketen ab.
Die Raketen flogen demnach rund 430 Kilometer weit und stürzten dann ins Meer. Die Waffentests erfolgten inmitten des Ringens um eine Wiederaufnahme der Atomgespräche mit Washington und vor geplanten Militärübungen der USA mit Südkorea.
Der südkoreanische Generalstab erklärte, die Raketen seien am frühen Donnerstagmorgen aus der Region Wonsan an der nordkoreanischen Ostküste abgefeuert worden. Sie stürzten schließlich ins Ostmeer, das auch als Japanisches Meer bekannt ist.
„Unsere Streitkräfte überwachen die Situation für den Fall weiterer Starts und halten sich in Bereitschaft“, erklärte der Generalstab. Ein US-Regierungsvertreter bestätigte den Raketentest.
Eine Sprecherin des südkoreanischen Verteidigungsministeriums rief den Norden auf, „Aktionen zu unterlassen, die nicht helfen, die militärischen Spannungen abzubauen“.
Japan findet Raketentests „bedauerlich“
Japans Verteidigungsminister Takeshi Iwaya bezeichnete die Raketentests als „äußerst bedauerlich“. Er betonte, die Raketen hätten nicht japanische Hoheitsgewässer erreicht.
Nordkorea hatte zuletzt Anfang Mai zwei Kurzstreckenraketen getestet. US-Präsident Donald Trump verwies damals auf die geringe Reichweite der Geschosse und betonte, solche Tests könnten sein Vertrauensverhältnis zum nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un nicht zerstören.
Trump und Kim hatten sich bei einem Treffen in der entmilitarisierten Zone zwischen beiden koreanischen Staaten Ende Juni auf eine Wiederaufnahme der Verhandlungen über eine atomare Abrüstung Nordkoreas verständigt.
Pjöngjang warnte aber zuletzt, die bevorstehenden Militärübungen der USA mit Südkorea könnten die Gespräche beeinträchtigen.
Jährliche Militärübung von Washington und Seoul verärgert Nordkorea
Washington und Seoul wollen im August ein gemeinsames Manöver abhalten. Die jährlichen Militärübungen der beiden Verbündeten sorgen in Nordkorea regelmäßig für wütende Reaktionen.
Cheong Seong Chang vom südkoreanischen Thinktank Sejong Institute bezeichnete die nordkoreanischen Raketentests vom Donnerstag als „starke Botschaft“, die als „Protest“ Pjöngjangs gegen die Manöver verstanden werden müssten.
Andere Experten argumentierten dagegen, Nordkorea nutze die Manöver nur als Vorwand, um sein Waffenprogramm voranzutreiben.
Hong Min vom südkoreanischen Institut für Nationale Wiedervereinigung sagte, die Raketentests seien „Teil eines größeren Plans“ für Nordkoreas Raketenprogramm und kein Protest gegen die Militärmanöver. „Der Norden hat in der Vergangenheit angekündigt, sein Verteidigungssystem modernisieren und verbessern zu wollen.“ (afp)
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